Bulgarien stellte sich glänzend auf der jüngsten Ausgabe der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel BIOFACH in Nürnberg vor. Einzelheiten über die bulgarische Beteiligung teilte uns Albena Simeonowa mit; sie ist Vorsitzende der „Bulgarischen Vereinigung Bioprodukte“.
„Unsere Vereinigung, der Vertreter unterschiedlicher Gebiete der Bio-Produktion angehören, wie Pflanzen- und Tierzüchter, Imker, Verarbeiter, Vertreiber und Berater, hatte auf der Messe einen eigenen Stand“, erzählt Albena Simeonowa. „Vertreten waren 41 bulgarische Unternehmen, die Bio-Produkte herstellen und anbieten, wie frisches, verarbeitetes oder getrocknetes Obst und Gemüse, Kräuter, Bio-Honig, Wein und Nussfrüchte und verarbeitete Kornkulturen sowie verschiede Mehlsorten, Tahina u.a.“
Die größten Abnehmer bulgarischer Bio-Produkte seien Deutschland, Österreich, Dänemark und Schweden. Am besten verkaufen sich gefrorene Waldfrüchte. Expertenschätzungen zufolge werde die Nachfrage nach solchen Produkten auch weiterhin um zehn Prozent jährlich ansteigen. Es wird erwartet, dass 2020 Bio-Produkte im Wert von 60 Milliarden Dollar auf den Weltmärkten abgesetzt werden. Diese Tendenz geht an Bulgarien natürlich nicht vorbei.
„Als vor sechs Jahren die „Bulgarische Vereinigung Bioprodukte“ gegründet wurde, hatten wir nur 25 Mitglieder“, erzählt Albena Simeonowa. „Heute gibt es in Bulgarien mehr als 4.000 landwirtschaftliche Unternehmen, die sich mit dem Anbau von Bio-Produkten befassen. Daraus kann man schlussfolgern, dass die Nachfrage immens gestiegen ist, wie natürlich auch die Qualität. Die Zahl der Bio-Landwirte steigt, weil wir mittlerweile innerhalb des Programms zur „Nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume“ eine spezielle Maßnahme haben. Vordem fielen wir in den Bereich der Maßnahme „Agrarökologie“; nunmehr heißt unsere Maßnahme „Bio-Produktion“. Mittlerweile wird auch die biologische Tierhaltung gestützt. Ferner haben wir die Einbeziehung zusätzlicher Punkte innerhalb der Maßnahmen über Investitionen und die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten bewirkt. Auf diese Weise werden zunehmend mehr Landwirte zur Bio-Landwirtschaft bewogen. Dank eines Projekts wurden wir auch von der Europäischen Union unterstützt, das auf dem Gebiet der Vermarktung von Bio-Produkten angesiedelt ist. In Europa legt man großen Wert darauf, wie diese Produkte angeboten werden. Bulgarien verfügt leider nicht über die entsprechenden Fonds und daher sind wir auf EU-Gelder angewiesen. Als große Hilfe hat sich die Vereinigung der Bio-Landwirte erwiesen. Je mehr Landwirte sich an der „Bulgarischen Vereinigung Bioprodukte“ beteiligen, desto überzeugender kann unser Land seine Positionen behaupten.“
Die landwirtschaftlichen Flächen, die in Bulgarien für den Bio-Anbau genutzt werden, nehmen jährlich um nahezu neun Prozent zu. Die klimatischen und Bodenbedingungen räumen Bulgarien weltweit den vierten Platz und in ganz Europa den ersten ein, was die Ausfuhr von Kräutern anbelangt. In diesem Jahr wird ein 30prozentiger Anstieg in der Nachfrage nach Bio-Weizen erwartet, der auch in Bulgarien angebaut wird. Albena Simeonowa empfiehlt wärmstens die bulgarischen Bio-Produkte, weil sie schmackhaft, gesund und naturfreundlich sind und nicht an letzter Stelle Arbeitsplätze schaffen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: BTA
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