Unlängst wurde in Sofia eine Ausstellung unter freiem Himmel eröffnet; Organisator sind eine der hauptstädtischen Schulen und die Vereinigung der Gemeindeangestellten Bulgariens. Der Direktor der Schule, Iwan Kostow, teilte uns nähere Einzelheiten mit:
„Unsere Initiative nennt sich „Breche das Schweigen“ und entstand in Antwort auf die Spannungen, die in den letzten Jahren in allen sozialen Bereichen angehäuften wurden“, erzählt Direktor Kostow. „Aggressionen sind in der Schule, in der Familie und auf der Straße zu beobachten und ständig wird in den Medien darüber berichtet. Wir waren uns einig, dass für die Kinder etwas getan werden muss. Die Eltern, die Bürger und überhaupt die ganze Gesellschaft müssen aufgefordert werden, Null Toleranz gegenüber dieser Erscheinung zu üben. Die Schüler unserer Schule wählten selbst die Form der Initiative – sie bemalten T-Shirts. Das ist unsere Form des Kampfes gegen die Gewalt.“
Koordinatorin des Projekts ist Tanja Iwantschewa. Sie teilte uns über die Stimmung unter den Schülern mit:
„Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und kreierten, malten und stickten mit großen Enthusiasmus“, erzählt sie. „Die Gewalt nimmt überall in der Gesellschaft zu und uns war es wichtig, dass auch die Eltern in die Initiative mit einbezogen werden. Sie halfen bei der Anfertigung von über 300 T-Shirts, die zu einer Ausstellung arrangiert wurden. Die Ideen zu ihrer Gestaltung stammen von Schülern der 1. bis 7. Klasse. Als Nächstes ist ein Wohltätigkeitsmarkt geplant. Wir wollen den Kindern zeigen, wie sie anderen Kindern helfen können. Mit dieser Kampagne wird etwas Gutes getan, was die erfolgreichste Art und Weise ist, dem Problem zu begegnen.“
Wie kann man die Kinder vor der Gewalt bewahren und ihnen beibringen, wie sie darauf reagieren müssen? Die Menschen sind geneigt, diese Aufgabe den Schulen zu überlassen.
„In unserem angespannten Alltag verbringen die Kinder die meiste Zeit in der Schule und suchen entsprechend Hilfe bei uns“, sagt Tanja Iwantschewa. „Als Lehrer mit langjährigen Erfahrungen sind wir in der Lage, zu erkennen, wann Anzeichen von häuslicher Gewalt vorliegen, da sie sich im Verhalten der Kindern widerspiegelt – sie kopieren dieses Verhaltensmodell und zeigen es in der Schule und später in der Gesellschaft.“
Was hat die Kinder angeregt, sich der Initiative anzuschließen? Hier einige Meinungen:
„Wir machen T-Shirts, um der Welt und den Opfern von Gewalt zu zeigen, dass sie sich nicht zu schämen brauchen, dass ihnen Gewalt angetan wurde. Denen, die das getan haben wollen wir sagen, dass sie sich dafür schämen müssen.“
„Ich denke, dass wenn sich das eines Tages ändern, die Welt ein besserer Ort zum Leben sein wird.“
„Wir haben diese T-Shirts gemacht, damit sich die Opfer von Gewalt nicht schämen sollen und dass sie Hilfe suchen müssen. Wir sind gegen alle Formen von Gewalt.“
Der Ausstellung folgte ein Runter Tisch in Unterstützung der nationalen Initiative „Breche das Schweigen“. Diskutiert wurde über die Informiertheit in der Öffentlichkeit, Maßnahmen zur Vorbeugung von Gewalt und die Gewalt zwischen den Geschlechtern. Walentin Lasarow, Leiter des Projekts und Vorsitzender des Leitungsrates der Vereinigung der Gemeindeangestellten Bulgariens, betonte, dass besonders darauf abgezielt wird, in der Öffentlichkeit Diskussionen anzuregen und die Zusammenarbeit der Institutionen zur Bekämpfung dieser Erscheinung zu stärken.
„Wir müssen in dieser Richtung weiterarbeiten und verschiedene neue Formen suchen“, erzählt Lasarow weiter. „Im Rahmen von 9 Monaten haben wir unsere Kampagne „Breche das Schweigen“ verwirklicht. Sie beinhaltete die verschiedensten Initiativen und ihr schlossen sich auch 9 andere Gemeinden in ganz Bulgarien an. Nun sollen bis April auch dort Rund-Tisch-Gespräche wie in Sofia stattfinden.“
Gewalt ist nicht bloß ein Wort – sie ist eine der schlechten Seiten des Lebens in Bulgarien. Und noch schlimmer ist, dass sich die Menschen anscheinend damit abzufinden beginnen. Die Aggression hat viele Ursachen. Wichtig ist, keine Angst vor ihr zu haben, ist Walentin Lasarow überzeugt:
„Man darf wirklich eine Angst haben und man darf vor allem nicht schweigen“, sagt er weiter. „Solche Dinge müssen an die große Glocke gehängt werden, damit alle das Übel erkennen und gemeinsam bekämpfen können.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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