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Ekaterina Nikolova: „Komponieren verleiht meinem Leben einen Sinn“

Foto: личен архив

Die bulgarische Komponistin Ekaterina Nikolova lebt und wirkt seit vielen Jahren in Straßburg, Frankreich. Sie hat an der Musikschule in Sofia gelernt und danach am Konservatorium in Straßburg studiert. Ihre Karriere begann sie als Instrumentalistin in verschiedenen Klangkörpern, darunter das Philharmonische Orchester von Straßburg, die Symphonieorchester von Mülhausen im Elsass, Nancy und in Freiburg, die Nationale Rhein-Oper, das Ensemble Modern in Frankfurt, das Ensemble Linea und das Musikensemble „Les Arts Florissants“, um nur einige zu nennen.

Später sorgte sie als Komponistin für Aufsehen. Auf dem Filmfestival in Sitges in Spanien gewann sie den Preis für die beste Filmmusik in der Kategorie „Nachwuchstalente“. Ekaterina Nikolova komponiert Kammer-, Film- und Opernmusik, arbeitet aber auch für das französisch-deutsche TV-Programm „ARTE“ und etliche Theater im Elsass.

Am 2. und 3. März gestaltete ich zwei Konzerte in Straßburg anlässlich des bulgarischen Vorsitzes im Ministerrat des Europarats“, erzählt Ekaterina Nikolova. „Das Ereignis wurde unter Mitarbeit des bulgarischen Vorsitzes in Straßburg und der Vereinigung „Kyrill und Method“ organisiert, die hier in der Stadt eine bulgarische Schule geschaffen hat. Das Konzert selbst fand in der Pauluskirche statt und die Einnahmen aus dem Konzert kamen dieser Schule zugute, in der Bulgarisch unterrichtet wird. Es beteiligten sich bulgarische Sängerinnen und Sänger, die ich am Flügel begleitete. Auf dem Programm standen Werke bulgarischer Komponisten, aber auch von Verdi, Puccini und Offenbach. Das Konzert wurde am 3. März im Europarat vor offiziellen Personen und Sondergästen wiederholt. Die bulgarische Kultur wird gut aufgenommen und für uns war es eine große Chance, sie vorstellen zu dürfen. Es müssen aber mehr solche Möglichkeiten geschaffen werden, damit wir unsere Kultur auch nachhaltig popularisieren können. In den hiesigen Zeitungen wurden die Konzerte sehr gelobt...

2013 erhielt Ekaterina Nikolova den Auftrag, für die Weingarten Musiktage „Junge Künstler“ eine Theaterphantasie für Kammerorchester und Sprecher auf der Grundlage der Erzählung von E.T.A. Hoffmann „Ritter Gluck“ zu schreiben. Das Werk erhielt den Namen „Das Elfenbeintor“ und erfuhr im gleichen Jahr seine Uraufführung. Nach diesem Erfolg erblickte bereits im Jahr darauf ihre Oper „Metamorphin“ das Licht der Welt – ein grandioses Werk für Orchester, Solisten, Schauspieler, Kinderchor und einen Illustrator, der live während der Vorstellung malt. Das französische Publikum, wie auch die Kritik waren begeistert. Ekaterina Nikolova gilt in Fachkreisen als die Schöpferin des neuen Genres „Gemalte Oper“, bei der sich Musik, darstellende und bildende Künste verquicken.

Meine Oper „Metamorphin“, die 2014 ihre Weltpremiere erlebte entstand in Zusammenarbeit mit der Vereinigung „Europäische Aufführungen“, einem Kulturzentrum in Drusenheim im Elsass und mit der finanziellen Unterstützung des französischen Kulturministeriums, der Gemeinde Straßburg und der Region Elsass“, erzählte uns Ekaterina Nikolova über ihr Werk und weiter:

Diese Oper folgt einer künstlerischen Linie, die mit dem philosophischen Sinn des Wortes „Metamorphose“ beginnt und wie es sich im Werk von La Fontaine, seiner Poesie und seinen Fabeln, widerspiegelt. Das Libretto stammt von einem französischen Autor. Einer der Hauptdarsteller ist der Maler. Ich wollte die Grenzen das Operngenre durchbrechen und mehrere Künste vereinen. Derzeit stehe ich im Gespräch mit einigen Theatern in Bulgarien und ich hoffe sehr, dass dieses Werk auch in meiner Heimat aufgeführt wird. Zurzeit schreibe ich an meiner nächsten Oper nach einer Novelle von Michail Bulgakow „Hundeherz“; sie wird den Titel tragen: „Die unwahrscheinliche Geschichte des roten Hundes“. Interesse an dem Werk hat bereits das Opernhaus von Warna gezeigt. Die Inszenierung soll eine internationale Koproduktion werden, so dass sie in Bulgarien, wie in Frankreich gezeigt wird. Es ist nicht einfach, schöpferisch tätig zu sein. Ich habe aber das Glück, in Frankreich zu leben, wo trotz der internationalen Finanzkrise die zeitgenössischen Komponisten unterstützt werden. Es ist nicht einfach, sich einen Platz unter der Sonne zu erkämpfen, doch das ist der Sinn des Lebens und man muss die Kraft finden, um seine Ziele zu erreichen“, meinte abschließend die in Frankreich lebende bulgarische Komponistin Ekaterina Nikolova.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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