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Der lyrische Maler Wladimir Penew stellt seine neueste Ausstellung vor

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Foto: Wida Pironkowa

Zu den wichtigen Kulturereignissen in unserer Metropole zählt zweifellos die Ausstellung von Wladimir Penew in der Sofioter Galerie „Nuance“. In dieser Galerie werden Werke klassischer und modernster Künstler aus dem In- und Ausland ausgestellt. Die Bilder von Wladimir Penew zeichnen sich durch nostalgische Romantik, Poesie und feine Präzision aus. Kunst ist eine Sprache der Zeichen, Formen und Zustände, die es dem Autor geglückt ist, in stille Zeitlosigkeit zu fassen.

Obwohl diese Exposition flüstert, können wir sie in unseren innigsten Träumen, Wünschen, Illusionen und Hoffnungen vernehmen“, sagen die Galeristen. Wladimir Penew sieht seine Werke folgendermaßen:

Das ist eine Jubiläumsausstellung. Sie ist leise. Sie flüstert. Sie fußt auf dem nicht zu Ende Ausgesprochenen, auf dem sanft Dahingeraunten“, sagt der Autor. „Ich habe mir lange Gedanken über diese Exposition gemacht. Sie enthält Bilder, die speziell für diese Galerie gemacht wurden, aber auch andere Werke aus den letzten fünf Jahren. Ich versuche, jedes Jahr eine Ausstellung zu machen und arbeite in Zyklen, die meine Sicht spiegeln: „Zurückgelegte Wege“, „Die Straße“, „Die Stadt“, „Das Ufer“. Das Ufer ist kein rein geographischer Begriff. Die Schirme dienen den Menschen nicht nur, um sich vor dem Regen zu schützen, sondern sichern Anonymität. Das ist der Mensch mit der dunklen Sonnenbrille, der anonym bleiben will. Er versteckt sich. Der Schirm dient als Schutzschild. In meinen Bildern lade ich der Realität eine gewisse Symbolik auf. Ein Haus, ein Baum, eine Straße dienen als Ausgangspunkt, um mein Verständnis von Konturen, Formen, Nuancen und Raum zum Ausdruck zu bringen – alles Dinge, die in unserem Jahrhundert etwas archaisch anmuten, an die ich jedoch glaube und die mir helfen, meine Gefühle zu offenbaren. Ich verstehe mich als Mensch, der Teil seiner Zeit ist. Ich bin ein Anhänger der beherrschten Emotion, male langsam und schwer“, gesteht Wladimir Penew.

„Morgen“

Wladimir Penew ist der Sohn des großen bulgarischen Dichters Penjo Penew. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass er die Poesie buchstäblich im Blut hat und raffiniert in seinen Gemälden wiedergibt. Anlässlich des 85. Jubiläums seit der Geburt seines Vaters hat er das Buch „Ich, Stimme und Gewissen der Epoche“ herausgegeben, das emblematische Gedichte von Penjo Penew enthält. Dieses Buch ist ebenfalls in der Exposition ausgestellt und für Kunstraritätensammler gedacht. Jeder Gedichtzyklus des Poeten, der uns Ende der 50er Jahre im jungen Alter verlassen hat, wird von einer einmaligen Pastellzeichnung seines Sohnes illustriert.

Man bezeichnet mich als „lyrischen Realisten“. Ich lese und liebe Poesie“, sagt Wladimir Penew. „Die Poesie, das sind Worte, die sich lieben. Gleiches gilt für die Malerei – Farben, die sich lieben. Zum ersten Mal stellen wir im Rahmen der Ausstellung 33 Sonderexemplare mit Gedichten meines Vaters vor. Das ist etwas sehr Persönliches, etwas, das mir sehr am Herzen liegt. Diese Bücher sind eine bibliographische Rarität. Jedes einzelne Album enthält fünf Zyklen aus dem Werk von Penjo Penew und fünf Zeichnungen von mir. Es sind Unikate, keins ist mit den restlichen identisch. Jedes Album wird von einer CD begleitet, auf der die Stimme meines Vaters zu hören ist, während er seine Verse im Atelier seines Freundes und namhaften bulgarischen Bildhauers Nikolaj Schmirgela vorliest. Diese Aufnahmen wurden 1958-1959 gemacht. Schmirgela hatte die Güte und Weitsicht, die Bänder dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk zu geben, wo sie bearbeitet und von lästigen Begleitgeräuschen bereinigt wurden. Das sind wir – die Penews“, sagte abschließend der lyrische Maler, der stets im Bann der Poesie lebt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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