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Ein eingespieltes Team: Lilia Ilieva und das „Minimum Quartett“

Foto: Archiv

Die Sängerin Lilia Ilieva und das „Minimum Quartett“ sind in Jazz-Kreisen überaus populär. Unmittelbar vor Ostern gaben sie ein gemeinsames Konzert im Studio 1 des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, auf dem Jazz aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erklang. Darunter die Songs „Day In Day Out”, „I Love You”, „All Of You”, „You Won't Forget Me” und „In Walked Bud”. Die Titel wurden nicht nur neu interpretiert, sondern auch arrangiert, die jedoch den Geist von Jazz-Künstlern, wie Ella Fitzgerald, Carmen McRae, Shirley Horn, John Coltrane, Miles Davis und Wayne Shorter atmen.



Es zeigte sich ein weiteres Mal, dass der Jazz für Lilia Ilieva und das „Minimum Quartett“ eine Bestimmung ist. Sie folgen ihr jedoch in ihrer Heimat in Bulgarien, obwohl sie gut und gerne im Ausland mehr Geld und Ansehen verdienen würden.

Lilia Ilieva und das „Minimum Quartett“ sind nicht nur ein eingespieltes Team, sondern bilden auch eine perfekte musikalische Einheit. Dimitar Liolev (Saxophon), Alexander Logozarov (Gitarre), Borislav Petrov (Schlagzeug) und Boris Taslev (Bassgitarre), wie auch die Sängerin Lilia Ilieva verdeutlichen, dass der Jazz nicht eine Frage der Abstammung ist, sondern des Musikverständnisses. Wenn Liebe und harte Arbeit hinzukommen, kann man Spitzenleistungen hervorbringen, wie sie im jüngsten Konzert in Sofia zu hören waren.

Das „Minimum Quartett“ wurde 2013 in Sofia gegründet, gewann aber schnell an Ansehen, vor allem durch seine Teilnahmen an den verschiedensten heimischen Jazz-Foren in Weliko Tarnowo, Stara Sagora und Burgas.

Näheres über das jüngste Konzert sagten uns Alexander Logozarov und Lilia Ilieva:

„Mit diesem Konzert haben wir die Konzertsaison vor dem Sommer beendet“, sagt der Jazz-Gitarrist. „Nunmehr gehen wir an eine grundlegende Erneuerung unseres Konzertrepertoires. Wir wollen natürlich zusammenbleiben. Unsere Herangehensweise ist nicht gerade traditionell, wir haben uns aber ausgezeichnet eingespielt und aufeinander abgestimmt, was für Gruppen, wie die unsere sehr schwer ist. Jeder Musiker besitzt nämlich seine ganz spezifische Musizierart, die er unweigerlich auch durchbringt. Jeder von uns macht Arrangements, die recht mutig und ungewöhnlich sind. Wir sind aber alle bemüht, die Grundstimmung der Stücke und ihre Harmonie unangetastet zu lassen und ein Gleichgewicht des Klanges zu erzielen. Lili passt sich der Musik glänzend an, lässt sich aber gleichzeitig nicht von der Kompliziertheit des Klangbildes, das wir im Hintergrund erzeugen, beirren. Sie schwimmt förmlich auf unserem Klangmeer und genau das ist unser Stil.“

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„Unser Projekt ist mir sehr teuer, vor allem auch wegen der Musiker, die sich an ihm beteiligen“, sagt ihrerseits die Sängerin Lilia Ilieva. „Für mich ist es ein Privileg, unter ihnen zu sein und mit ihnen in verschiedener Zusammensetzung zu musizieren – in diesem Fall als Quintett. Es sind alles ausgezeichnete Professionalisten. Unsere Arbeit selbst läuft äußerst kreativ ab und wir sind im wahren Sinne des Wortes ein Team.“ 

„In unseren Augen ist es eine langerwartete Vereinigung“, sagte uns der Bassgitarrist Boris Taslev. Seiner Meinung nach haben Musiker mit gleichen ästhetischen Ansichten zusammengefunden, die genau wüssten, wie alles klingen müsse. Zwar begehe man auch Fehler, die man jedoch erkenne und wieder gut mache. Der  Saxophonspieler Dimitar Liolev meinte daraufhin lakonisch, dass es immer interessant sei. Für ihn seien seine Kollegen die aufrichtigsten Musiker.


Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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