„Eines meiner Hobbys ist das Sammeln jeder Art von Kopfbedeckungen der Polizei, Armee, Marine und der Feuerwehr. Bisher habe ich 515 Exemplare aus über 50 Ländern zusammengetragen, hauptsächlich Schirmmützen. 1995 schenkte mir ein Bekannter aus Großbritannien einen wunderschönen Helm eines britischen Polizisten. Lange Zeit fühlte er sich in meinem Büro sehr einsam. Dann kam mir die Idee, dass meine Leutnantsmütze ihm Gesellschaft leisten könnte. Der Grundstein für meine Sammlung war gelegt. Ich komme sehr viel im Ausland herum und mache stets einen Abstecher in die Antiquitätenläden und auf die Flohmärkte, um meine Sammlung zu erweitern. Selbstverständlich helfen mir dabei auch meine Kollegen aus dem In- und Ausland“, erzählt Ljudmil Georgiew stolz.
Die älteste Schirmmütze meiner Sammlung stammt aus dem Jahr 1913. Sie gehörte einem deutschen Offizier. Eines seiner jüngsten Exemplare kommt aus der kolumbianischen Armee. Die meisten Polizeimützen besitzt ein Verkehrspolizist aus Berlin. 2014 waren es 2.300 Exemplare, womit er im Guinness-Buch der Rekorde gelistet ist. Herr Georgiew würde gern mit ihm in Kontakt treten und Erfahrungen austauschen. Bisher war seine Sammlung in der Regionalbibliothek in Targowischte und anderen Städten im Nordosten Bulgariens zu sehen.
Für Ljudmil Georgiew sind Militärparaden immer ein ganz besonderes Erlebnis. Gerade am 6. Mai, dem Tag der bulgarischen Streitkräfte, sollte man der Armee die gebührende Ehre erweisen, trotz struktureller und anderer Probleme. Denn, Armee und Polizei seien für jeden Staat lebenswichtig.
„Leider beobachte ich als Lehrkraft, dass die Erziehung zunehmend nachlässt“, bemängelt Ljudmil Georgiew. „Eltern und Kinder haben keinen richtigen Draht mehr zueinander. Auch lehnen es diverse Gemeinschaften ab, sich zu integrieren und die Schulbank zu drücken, was sehr beängstigend ist. Straflosigkeit, mangelnde Wertevorstellungen und Achtung vor dem Gesetz haben dazu geführt, dass es immer mehr Menschen an elementarsten Umgangsformen mangelt. Während meiner Ausbildung im Ausland habe ich gesehen, wie Kinder und Schüler in die Gerichtssäle geführt wurden, um zu lernen, wie ein Gerichtsprozess verläuft. Das ist eine sehr förderliche Maßnahme, die es bei uns leider nicht gibt. Man reagiert immer erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Meinen Studenten – künftige Anwälten und Polizisten - rate ich, die Gesetze zu achten und den anderen ein Vorbild zu sein“, sagte abschließend Dozent Ljudmil Georgiew.
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