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Hochrangige US-Besuche in Sofia

Foto: EPA/BGNES

Am vergangenen Montag besuchte der US-Vizeaußenminister Frank Rose Sofia. Nach Sofia reiste Rose, nachdem er im benachbarten Rumänien den neuen Raketenabwehrstützpunkt der NATO eingeweiht hat. Der Stützpunkt besteht aus einer Raketenstellung sowie einer Radaranlage zur Überwachung. Eine ähnliche Anlage wurde am Freitag in Polen eingeweiht. Beide Stützpunkte entstanden als Reaktion auf das wachsende Gefühl der Bedrohung gegenüber dem Iran und seinem Atomprogramm. Unlängst gab es aber Kritik an der nun fertiggestellten Anlage. So argumentieren die Kritiker, es gebe keine schlagkräftigen Beweise dafür, dass der Iran aktiv an Mittelstrecken- oder Interkontinentalraketen arbeitet.

Ob auch in Bulgarien ein solcher Stützpunkt entsteht, wird derzeit nicht diskutiert. Bereits 2011 haben Washington und Ankara vereinbart, eine solche Basis in der Türkei aufzubauen. Die Türkei ist aber ein Nachbarland Bulgariens und im Ernstfall könnte das eine Gefahr bedeuten, zumal sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland in letzter Zeit stark zugespitzt haben.

Etwa eine Woche vor dem Besuch von US-Vizeaußenminister Frank Rose weilte in Sofia sein Kollege AntonyBlinken. Seine Gespräche mit den bulgarischen Regierungsvertretern hatten verschiedene Schwerpunkte, aber die Verteidigungspolitik war das herausragende Thema. Nach diesem Besuch hieß es, Bulgarien und die USA pflegen eine sehr enge Zusammenarbeit, die sich auf die Kompatibilität konzentriert.

Die hochrangigen US-Besuche in Sofia haben wohl sicherlich mit dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Warschau am 8. und 9. Juli zu tun. Aber zu den Themen der beiden Vizeaußenminister der USA in Sofia gehörte ganz bestimmt auch die Türkei. Dieser Tage hat der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, in Istanbul vor Militärs der NATO, der Türkei und aus den südosteuropäischen Ländern eine stärkere NATO-Präsenz sowie gemeinsame Schritte wegen der russischen Ansprüche im Schwarzen Meer gefordert. Die Abwesenheit der Nordatlantischen Allianz mache das Schwarze Meer zu einem "russischen Gewässer". Bulgarien ist ein Schwarzmeerstaat und gehört zur Südflanke der NATO. Rose und Blinken wissen es auch.

Übersetzung: Vessela Vladkova


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