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Jahrespreise für Bildung, Wohltätigkeit und Geschäftstüchtigkeit

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Die Gebrüder Ewlogi und Christo Georgiew, die Ende des 19. Jahrhunderts die reichsten Menschen auf dem Balkan waren, sind gleichzeitig bis heute die größten Stifter Bulgariens. Mit ihren Mitteln wurden die Sofioter Universität, mehrere Krankenhäuser und etliches mehr gebaut. Sie vergaben Stipendien und schenkten sogar der Stadt Karlowo eine Textilfabrik, deren Gewinn für schulische Zwecke verwendet wurde. Zudem dienten sie für viele andere Auslandsbulgaren als Vorbild, die ebenso zur Wohltätigkeit angeregt wurden.

Für den Bau der Sofioter Universität stellten Ewlogi und Christo Georgiew 6 Millionen Goldlewa zur Verfügung, was 18 Tonnen Gold entspricht.Auf den Namen der Gebrüder Ewlogi und Christo Georgiew wurde in neuerer Zeit ein Preis geschaffen, der an verdiente Bulgaren vergeben wird, die sich der Wohltätigkeit verschrieben haben. 

„Darüber muss gesprochen werden“, ist Christo Tutschew vom Preiskomitee überzeugt. „Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit muss auf jene Dinge gelenkt werden, die einen tatsächlichen Wert besitzen. Das Preiskomitee hat Probleme bei der Nominierung der Menschen, denn die meisten sind so bescheiden, dass sie sofort ablehnen, für ihre Taten einen Preis zu erhalten. Sie machen alles aus freien Stücken und aus dem inneren Bedürfnis heraus. Es sind Menschen, die hohe Ideale und Werte besitzen und sich der Eitelkeit entledigt haben. Ihnen ist es sogar unangenehm, wenn man über sie spricht.“

СнимкаFinden sich heutzutage überhaupt solche Menschen, deren Wohltätigkeit an die der Gebrüder Ewlogi und Christo Georgiew herankommt?

Снимка„Es ist nicht einfach, sie zu entdecken, doch es gibt sie. Die Öffentlichkeit bemerkt sie aber nicht, weil sie sich und ihre Arbeit nicht in den Vordergrund schieben“, antwortet Christo Tutschew. „Nehmen wir beispielsweise Prof. Minko Balkanski. Er gehört zu den hervorragendsten Physikern in der Welt und hat hohe Auszeichnungen erhalten – er wurde zum Kavalier des Ordens der Ehrenlegion ernannt, in Bulgarien wurde er mit dem Orden „Stara Planina“ erster Stufe ausgezeichnet, Prof. Balkanski lehrt an 34 Universitäten in der Welt, ist Ehrenprofessor der Sorbonne und hat in Indien die dortige Akademie der Wissenschaften gegründet. Er richtete ferner die Stiftung „Minju Balkanski“ ein, die die Sieger von Olympiaden in Mathematik, Informatik und Physik fördert und ihnen eine Aufnahme in die angesehene französische „EcoleNormaleSupérieure“ sichert, wo sie zu Wissenschaftlern herangebildet werden. Eine weitere Persönlichkeit, die wir nominiert haben, ist Prof. Grigor Gortschew, der in Bulgarien die robotisierte Chirurgie und ein entsprechendes Ausbildungszentrum gegründet hat, damit unser Land zu einer Führungskraft in dieser Richtung wird. Unter den Nominierten ist ferner Prof. Christo Gluschkow, der das Leben und Werk der Gebrüder Ewlogi und Christo Georgiew erforscht hat. Der Diplomat Iwan Stantschow hat sein Familieneigentum gestiftet, damit in Warna das Kinderpflegezentrum  „Karin-Haus“ eingerichtet werden kann. Iwan Anew wiederum ist der bedeutendste Spender des Bulgarischen Roten Kreuzes. Er hat sein gesamtes Erbe neun Krankenhäusern zur Verfügung gestellt, die lebensrettende Apparatur kaufen konnten. Unter den Nominierten ist auch die Familie Schelew aus Dobritsch, deren Tochter beim Zugunglück von 2008 ums Leben gekommen ist. Die Familie hat die gesamte Entschädigungssumme der Sofioter Universität, wie auch den Schulen und Kindergärten geschenkt, an denen ihre Tochter gelernt hatte. Unter den Geschäftsleuten will ich Christo Tentschew und Swetlin Nakow nennen, die die Software-Universität geschaffen haben. Bislang wurden darin 22.000 Studenten ausgebildet, die die bulgarische Softwareindustrie stützen. Sie haben ferner ein ganz neues Ausbildungsmodell geschaffen. Wassil Tersiew ist seinerseits einer der Gründer des erfolgreichsten bulgarischen Unternehmens, das für 260 Millionen Dollar verkauft wurde und sich nun rasant weiterentwickelt. All diese Menschen sind beispielgebend und sie müssen bekannt werden, damit man ihnen folgen kann.

Ewlogi Georgiew: „Nur die Hoffnung, dass ich für den Erfolg und die Größe meines Vaterlandes beitragen kann, lässt mich in Frieden sterben.“Die Preisverleihung wird am 24. Mai, dem Tag des slawischen Schrifttums und der Bulgarischen Kultur, in der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“ stattfinden.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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