1971 ist er nach einer Gastreise in Paris einfach dort geblieben, wo er seitdem lebt. Im Cabaret Russe hat er sich den Ruf eines „musikalischen Zigeunerlogen“ erarbeitet. Konstantin Kasanski ist Musikdirektor des JAP-Verlags. 1975 hat ihn der russische Schauspieler, Dichter und Sänger Wladimir Wyssozky entdeckt und ihn eingeladen, sein erstes in Frankreich aufgenommene Album zu arrangieren. Zusammen mit seiner Ehefrau gründete Konstantin Kasanski den Chor „Kasanski“, arbeitete an unterschiedlichen Musik- und Theaterprojekten mit der französischen Schauspielerin Marina Vlady und in den letzten Jahren auch mit dem großen Schauspieler Stojan Aleksiew zusammen. Der Universitätsverlag und die französische Ausgabe der Reader’s Digest haben seinen Gedichtzyklus „Briefe aus Paris“ aus dem gleichnamigen Liederalbum herausgegeben.
Kasanski erinnert sich, wie sein Gedichtzyklus „Briefe aus Paris“ entstanden ist, den er später in Liedern aufgenommen hat. „In zwanzig Jahren hatte ich nur drei Lieder auf Bulgarisch, an die 100 auf Französisch und einige auf Russisch und Zigeunerisch verfasst. Bulgarien war für mich ein abgeschlossenes Kapitel. Als ich 1994 zum zweiten Mal nach Bulgarien zurückgekehrt bin, sind all meine Lieder aus dem Zyklus „Briefe aus Paris“ binnen einer einzigen Woche entstanden – die Texte, die Musik, die Arrangements. In zwei Wochen habe ich die Noten zu Papier gebracht. Damals hat uns ein Freund aus Paris besucht, ich habe ihm die Songs vorgesungen und meine Frau meinte: „Er hat all diese Lieder geschrieben, wird sie in die Mappen legen und sie werden für immer dort bleiben“. Ich erwiderte: Ja, weil keiner Interesse daran hätte. Ich war mir sicher. Ich bin ein absoluter Anti-Karrieremensch. Trotzdem habe ich eine Demo gemacht. Bei meinem dritten Aufenthalt in Bulgarien waren wir zu Besuch bei meinem Freund, dem Dichter Stefan Zanew. Er meinte, meine Lieder sollten in Buchform erscheinen. Und so habe ich damit begonnen, die Lieder mit Freunden aufzunehmen. Es wurde auch ein Büchlein mit den Gedichten veröffentlicht. Für eine CD war kein Interesse vorhanden und ich mag es nicht, mich selbst zu finanzieren. Ich leide nicht an Eitelkeit. Ich will, dass alles spontan ist, dass wir uns nicht zu ernst nehmen. Ich bin für Surrealismus, Satire und nicht allein für Humor. Leben. Schweiß. Nikotin. Ohne diese Dinge artet Kunst zu dem aus, was ein fettarmer Jogurt ist. Die Freiheit ist wichtig. Die Freiheit, Fehler zu machen“, sagte zum Abschluss Konstantin Kasanski.
Alle Songs sind aus dem Album "Briefe aus Paris", 1997
Gesang – Veronique Kodoblan und Hyumeyra Kazan
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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