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Bulgarien vermerkt den Vatertag

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Foto: BGNES

Heute wird in vielen Ländern der Welt der Tag des Vaters begangen. Die orthodoxe Kirche hat dafür den 26. Dezember vorgesehen, denn an diesem Tag wird der heilige Josef geehrt. Die katholische Kirche ihrerseits begeht ihn und damit auch den Vatertag am 19. März. Andere wiederum feiern zu Christi Himmelfahrt. Das heutige Datum als Festtag des Vaters, genauer gesagt der dritte Sonntag im Juni, kam zuerst in den USA auf. In Bulgarien bevorzugen immer mehr Stiftungen und NGOs dieses Datum, weil es religionsunabhängig ist. Darunter ist die Stiftung „Lale“ (zu Deutsch „Tulpe“), die der Ansicht ist, dass solche Feiertage die Menschen vereinen und nicht aus verschiedenen Gründen, seien es religiöse oder ethnische teilen sollen.

2012 organisierte die Stiftung die ersten Initiativen anlässlich des Vatertages und schloss sich der internationalen „MenCare – a global fatherhood campaign“ an, an der sich weitere rund zwei Dutzend Länder der Welt beteiligen. Bulgarien wurde damit das erste Land in Osteuropa, in dem diese Kampagne einen Nachhall erlebt. Auch in diesem Jahr organisiert die Stiftung „Lale“ verschiedene Initiativen, darunter eine, die sich „Vater sein“ nennt. Sie ist ein internationales Vorhaben und zielt darauf ab, die Männer zu einer aktiveren Arbeit in der Familie und insbesondere bei der Erziehung der Kinder zu bewegen.

Wir schließen uns aktiv dieser Kampagne an und gehören zu den Hauptinitiatoren in Bulgarien“, sagt Maria Petkowa, Vorsitzende der Stiftung. „Wir sind der Ansicht, dass die Männer und genauer gesagt die Väter, eine große Ressource im sozialen und Bildungsbereich, innerhalb der Erziehung der Kinder, wie auch überhaupt in allen Lebensbereichen sind. Sie bleiben aber häufig am Rande und kommen nicht vollwertig zum Einsatz. In den letzten Jahren versuchen wir zu zeigen, wie wichtig die Vaterfigur innerhalb der Erziehung der Kinder ist. Das gilt übrigens nicht nur für die Väter, sondern auch für die Großväter, die Onkel und selbst die älteren Brüder. Um darauf aufmerksam zu machen, haben wir Galerien, Museen, aber auch Institutionen wie die Feuerwehr und die Polizei als Partner herangezogen. In diesem Jahr begann unsere Kampagne bereits am 13. Juni und zwar im Literaturklub „Die Feder“ im Nationalen Kulturpalast in Sofia, wo eine Ausstellung unter dem Motto „Vater sein“ eröffnet wurde.“

Die ganze Woche über liefen auf den Bildschirmen des Kulturpalastes spezielle Videos zum Thema „Vater sein“. Am Samstag wiederum wurde eine Malstunde veranstaltet, bei der die Kinder die Aufgabe erhielten, ihren Vater zu zeichnen. Das Kino „Lumière“ seinerseits startete ein Programm unter dem Motto „Geh mit deinem Vater ins Kino“. Gezeigt werden Kurzfilme, in denen die Vater-Kind-Beziehung im Mittelpunkt steht.

An den Initiativen der Stiftung „Lale“ beteiligt sich auch die Kinderabteilung der Stadtbibliothek Sofia. Auf dem Platz vor dem Bibliotheksgebäude malten gemeinsam Väter, Großväter, Onkel, ältere Brüder und natürlich Kinder ihre Lieblingsbuchhelden. Auch in anderen Städten fanden und finden ähnlich Veranstaltungen statt. Den Veranstaltern ist es wichtig, einen Dialog zu entfachen, Väter und Kinder dazu zu bewegen, sich gegenseitig anzuhören und Verständnis und Einvernehmen zu erzielen.

Am Anfang – das war vor drei Jahren, sagten uns viele Leute, es hätte keinen Sinn, solche Initiativen durchzuführen, denn man könne nicht einmal die Mütter zu gemeinsamen Veranstaltungen bewegen, geschweige denn die Väter“, setzt Maria Petkowa fort. „Sie irrten sich aber – bereits im ersten Jahr kamen nicht nur viele Väter, sondern sie vergnügten sich zusammen mit ihren Kindern auch nach Ende der Veranstaltungen, nachdem wir bereits gegangen waren. Die Väter wollen nicht nur, sie sind zufrieden, wenn sie eine Rolle im Leben ihrer Kinder spielen. Unsere Aufgabe besteht darin, verschiedene interessante Veranstaltungen zu organisieren, die sie gemeinsam besuchen können. Sie sollen beide Seiten herausfordern und sie zum Nachdenken anregen, denn das ist in einer Familie sehr wichtig“, sagte abschließend Maria Petkowa, Vorsitzende der Stiftung „Lale“.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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