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„Liebe für Gena“ – ein Dokumentarfilm über die unvergessene Opernprima

Foto: Archiv

In diesem Jahr wäre die bulgarische Opernprima Gena Dimitrowa 75 Jahre alt geworden. Das nahmen Dimitar Sotirow und Milena Stojkowa zum Anlass, den von ihnen gedrehten rund 70minütigen Dokumentarfilm über die weltweit bejubelte Sängerin vorzustellen. Sotirow ist nicht nur ein eingefleischter Musikliebhaber, sondern auch Journalist und PR des Sofioter Opernhauses; Stojkowa ist ihrerseits eine Nichte der Operndiva und wirkt als Kamerafrau und Filmproduzentin.

Foto: puccinifestival.itDer Film über die unvergessene Sängerin trägt den Titel „Liebe für Gena“ und wird heute Abend zum ersten Mal vor breiten Publikum gezeigt. Er erinnert an die wichtigsten Erfolge des Sopranos auf den angesehensten Bühnen der Welt, wie Arena di Verona, La Scala, Metropolitan, Nagoya… Gezeigt werden Ausschnitte aus Opern von Verdi, Puccini, Mascagni und Giordano, dazwischen teilen Bekannte und Künstlerkollegen Erinnerungen mit – alles bekannte Namen wie José Carreras, Plácido Domingo, Fiorenza Cossotto, RobertoScandiuzzi, Kurt Rydl, BrunaBaglioni… Еs fehlen auch nicht bulgarische Größen wie Alexandrina Miltschewa, Plamen Kartalow, Alex Penda und Anna Tomowa-Sintow. Zum ersten Mal werden auch Aufnahmen mit Gena Dimitrowa hinter den Kulissen, bei Proben und mit Freunden und Verwandten gezeigt sowie aufregende Ereignisse, wie die Verleihung des Puccini-Preises 1989 und die Feierlichkeiten anlässlich ihres 50. Geburtstages im Jahre 1991.

Das Projekt hat eine fünfjährige Vorgeschichte“, erzählt Dimitar Sotirow, Ko-Autor des Films über die Operndiva Gena Dimitrowa. „Als ich 2011 an dem Buch über Gena Dimitrowa zu arbeiten begann, traf ich mich mit ihrer Nichte Milena Stojkowa. Wir kamen überein, uns gegenseitig zu helfen – sie mir bei meinem Buch und ich ihr bei dem Dokumentarfilm, den sie drehen wollte. Damals hatten wir keine Ahnung, dass diese Arbeiten derart viel Zeit beanspruchen werden. Der Film ist eine Art „Musikimpression“ geworden, denn es werden ungewöhnliche Aufnahmen gezeigt, wie beispielsweise die Opernsängerin ein bulgarisches Volkslied anstimmt und sich im Freundeskreis vergnügt. Diese einzigartigen Filmaufnahmen stellte Milena Stojkowa zur Verfügung, die in den letzten Lebensjahren ihrer Tante ganz hartnäckig vieles aus ihrem Leben gefilmt hat. In den Dokumentarfilm konnten wir leider nicht alles einbeziehen, selbst viele Interviews mit Persönlichkeiten, die sich über sie äußern sind ungenutzt geblieben, denn in den fünf Jahren haben wir unheimlich viel Material sammeln können. Ich kann also bereits jetzt schon ankündigen, dass unser Film lediglich der erste einer ganzen Reihe ist, die wir drehen werden.“

Es ist sicher nicht einfach, einen Film über eine so bedeutende Persönlichkeit wie Gena Dimitrowa zu drehen, die in Künstlerkreisen verkehrte, mit denen man als Durchschnittsmensch nicht in Berührung kommt.

Es war wirklich nicht einfach, einige dieser Persönlichkeiten zu treffen; am schwierigsten erwies sich natürlich, an José Carrerasund Plácido Domingoheranzukommen“, erzählt Dimitar Sotirow. „Sie teilten uns ihre Erinnerungen an Gena Dimitrowa zuerst in schriftlicher Form mit; erst danach gelang es uns, sie vor unsere Kamera zu locken. Ihre Meinungen waren uns aber wichtig. In dem Film kommen verschiedene Persönlichkeiten zu Wort, die nicht erst vorgestellt zu werden brauchen, wie LucianoPavarotti und etliche andere auch. Im Internet stießen wir ferner auf seltene interessante Aufnahmen, bei denen Gena Dimitrowa mit Spitzeninterpreten probt.

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Ich habe die Sängerin im Jahre 1987 kennengelernt, als sie den 20. Jahrestag ihres Debüts an der Sofioter Oper feierte“, erzählt Dimitar Sotirow weiter.Ich hatte das Glück, Gena Dimitrowa in der Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni zu hören und verliebte mich in ihre Stimme für immer. Ich denke, dass es allen so gegangen ist. Ihr Können und ihre Interpretationen waren einnehmend. Wenn man die Chance gehabt hat, sich einem solchen Talent wie Gena Dimitrowa zu nähern, muss man sich ganz bescheiden verhalten, zumal sich die Sängerin selbst nie in den Vordergrund geschoben hat, obwohl sie guten Grund gehabt hätte – mit all ihrem Talent und Können, das zu tun. Das ist nicht nur mein ganz persönlicher Eindruck, dieser Charakterzug ist überall in dem Material zum Vorschein gekommen, das wir über sie gesammelt haben. Gena Dimitrowa war sich voll bewusst, was sie darstellt, gehörte gleichzeitig aber auch zu jenen Menschen, die sich nicht damit hervortun.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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