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Veranstaltungen in Angedenken an Nikola Gjuselew

Foto: Archiv

In diesem Jahr wäre der international anerkannte bulgarische Basssänger Nikola Gjuselew 80 Jahre alt geworden. An seinem Geburtstag am 17. August begann eine Reihe von Veranstaltungen, die ihm gewidmet sind. Darunter sind nicht nur Konzerte, sondern auch Filmvorführungen, Buchbesprechungen und natürlich auch Ausstellungen, denn Gjuselew war auch ein ausgebildeter Maler.

Nikola Gjuselew befasste sich von klein auf gleichzeitig mit Musik und Malerei. Mit 11 Jahren sang er in seiner Geburtsstadt Pawlikeni in einer Aufführung der Kinderoper „Der kleine Geiger“. Zuweilen wollte er ein großer Maler, oder ein bedeutender Sänger, oder auch ein virtuoser Geiger werden. Nach einem Studium der Malerei begann er sich intensiv mit Gesang zu beschäftigen. Sein Debüt war 1961 an der Sofioter Oper als Timur in Puccinis "Turandot". Es läutete seine steile Karriere als Sänger ein, der auf den bekanntesten Opernbühnen der Welt ein gern gesehener Gast war. Zu den zahlreichen Goldmedaillen und Preisen, die er erhalten hat, gehört die Auszeichnung "Goldener Verdi" - eine wahre Anerkennung für den Bulgaren. Kritiker bezeichneten ihn als "Interpreten von Weltklasse", "großen" Sänger", als "Stimme, die malen kann". Als er vor zwei Jahren im Alter von 77 Jahren verstarb, verlor die Opernwelt einen ihrer großen Interpreten.

Die Stiftung „Nikola Gjuselew“ stiftete einen internationalen Preis auf seinen Namen, der an begabte Opernsänger und Maler verliehen wird. Näheres erfuhren wir von der Witwe des Künstlers:

„Im vergangenen Jahr gründeten wir zusammen mit Freunden und Künstlern die Nikola-Gjuselew-Stiftung“, erzählt Anna Maria Gjuselewa. „Uns unterstützten der Nationale Kulturpalast in Sofia, die Sofioter Oper, die Bulgarische Akademie der Wissenschaften und einige andere Einrichtungen. In diesem Jahr erhielten wir eine bedeutende moralische und finanzielle Hilfe vom Kulturministerium, ohne die wir wohl kaum ein solches Gedenkprogramm auf die Beine gestellt hätten.“

„Die Geburtsstadt von Nikola, Pawlikeni, führt am 16. September eine großangelegte Gedenkfeier für ihn durch, auf der offiziell das Freilichttheater nach ihm benennen werden wird“, erzählt weiter Anna Maria Gjuselewa. „Die Bulgarische Akademie der Wissenschaften plant ihrerseits ein Gedenkkonzert für den 20. September. Daran werden sich etliche angesehene Interpreten beteiligen, die der Akademie angehören. In der Eingangshalle des Akademiegebäudes wird wiederum eine Ausstellung eingerichtet. Die nächste Veranstaltung innerhalb der Ehrungen wird dann am 22. September im italienischen Parma sein, wo Wladimir Stojanow und Michele Pertusi ein Konzert geben werden. Ende des Monats wird dann die Sofioter Oper ihre Don-Carlos-Aufführung Nikola Gjuselew widmen. Am 3. November ist dann Rom an der Reihe, wo im bulgarischen Kulturinstitut und der Botschaft gleich mehrere Veranstaltungen vorgesehen sind, darunter ein Konzert, eine Filmvorführung und eine Buchpräsentation. Die Nikola-Gjuselew-Stiftung und die Stiftung „13 Jahrhunderte Bulgarien“ hat eine Monographie über Gjuselew herausgegeben, die u.a. Fotos von verschiedenen Aufführungen enthält. Am 18. November ist dann in Straßburg ein Konzert vorgesehen und am 2. Dezember sollen im Nationalen Kulturpalast in Sofia eine Fotoausstellung eingerichtet und eine Buchbesprechung durchgeführt werden. In den Mittelpunkt wird der neueste biographische Roman über Nikola Gjuselew gerückt.“

„Am 13. Dezember wird im Nationalen Kulturpalast in Sofia im Rahmen des Neujahrsfestivals „Der Opernritter“ ein großes Gedenkkonzert stattfinden“, erzählt Anna Maria Gjuselewa. „Daran werden sich sowohl bulgarische, als auch italienische Opernkünstler beteiligen. Darunter werden Schüler, Kollegen und Dirigenten von Nikola Gjuselew sein. Derzeit arbeiten wir an einem Dokumentarfilm über ihn, in dem wir uns mit bekannten Interpreten über Nikola unterhalten. Diese Künstler, darunter Renato Bruson, Mirella Freni, Katia Ricciarelli und Christina Angelakowa sind übrigens die ersten, die in Rom und Padua Konzerte in Angedenken an Nikola Gjuselew veranstalten.“ 


Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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