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Radiosymphonieorchester eröffnet neue Konzertsaison mit zeitgenössischer Musik

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Foto: Radiosymphonieorchester




Am Freitag dieser Woche wird das symphonische Poem „Thrakia“ der bulgarischen Komponistin Dobrinka Tabakowa seine Uraufführung erleben. Mit diesem Werk wird das Radiosymphonieorchester unter der Leitung von Rossen Gergow seine neue Konzertsaison eröffnet. Auf dem Programm stehen ferner zwei Werke von Rachmaninow und Strawinsky.

Rossen Gergow übernahm Anfang dieses Jahres die Stelle des Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Die verhältnismäßig kurze Zeit reichte jedoch aus, um mit diesem Klangkörper vollständig identifiziert zu werden. Gergow hat eine steile Karriere hinter sich: Nach dem Abschluss an der Musikschule in Sofia studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ein Stipendium lockte ihn in das Symphonieorchester von Boston, wo er als Assistent von Seiji Ozawa arbeitete. Im Alter von 26 Jahren gewann er den ersten internationalen Wettbewerb für Dirigenten „Jewgeni Swetlanow“. Ein Jahr später (2008) wurde seine Aufnahme mit Werken von David Chesky, für einen Grammy nominiert. In den vergangenen Jahren hat Rossen Gergow die Gelegenheit gehabt, einige der weltweit bedeutendsten Klangkörper zu dirigieren. Nun gestaltet er die Programme des Radiosymphonieorchesters, das zu den bedeutendsten Bulgariens gehört.

Ich habe lange über das Programm des Eröffnungskonzerts nachgedacht, denn jeder Anfang ist sehr wichtig und verweist auf die Programmpolitik des Orchesters“, sagte uns der Chefdirigent. „Unser neues Programm wird die Werke etlicher bulgarischer Komponisten enthalten. Mir ist es wichtig, einen Akzent auf die heimische Musik zu setzen und Werke ins Programm aufzunehmen, die dem Publikum so gut wie unbekannt sind. Für die Eröffnung wählte ich ein Werk der jungen und begabten Dobrinka Tabakowa, weil ihre Musik es verdient, mehr Menschen zu erreichen. Ferner wird als Solist der österreichische Pianist Julian Yo Hedenborg auftreten. Die Wahl fiel auf ihn, weil er ein Vertreter der jungen Interpreten-Generation ist. Er ist ein ungezähmter Musiker mit einem besonderen Charisma – er vermag das Publikum förmlich mitzureißen. Hedenborg wird im zweiten Teil des Konzerts auftreten und das Zweite Klavierkonzert von Rachmaninow spielen. Für den letzten Teil wählte ich die Petruschka-Suite von Stravinsky. Sie ist ein virtuoses Werk für Orchester und eine wahre Herausforderung für jeden Klangkörper.

СнимкаDobrinka Tabakowa gehört zu den erfolgreichsten und international bekanntesten bulgarischen Komponistinnen. Seit 1991 lebt sie in Großbritannien, wo sie ihre musikalische Ausbildung erhielt und als Komponistin wirkt. Werke von Dobrinka Tabakowa sind bereits in vielen Ländern der Welt zu hören gewesen, darunter in den USA, Großbritannien, Russland, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, Australien, Bulgarien u.a. 2013 erschien ihre erste CD unter dem Titel „String Paths“, herausgegeben von ECM. Im Jahr darauf wurde sie in zwei Kategorien für einen Grammy Award nominiert, u.a. für das beste Klassikalbum. Auch in diesem Jahr erfolgte eine Nominierung – diesmal für ihre Kantate anlässlich des  400. Todestages von Shakespeare. Die Uraufführung fand im April dieses Jahres in der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon, dem Geburts- und Sterbeort von Shakespeare statt.

Tabakowa kann ihre Freude nur schwer verbergen, dass für das Eröffnungskonzert die Wahl auf eine ihrer Kompositionen fiel.

Seit etwa zehn Jahren arbeite ich mit dem Radiosymphonieorchester zusammen und es ist für mich eine hohe Ehre, dass mit einem meiner Werke die Saison eröffnet wird“, sagt die Komponistin. „Zum ersten Mal arbeite ich mit Rossen Gergow zusammen und freue mich auch auf die Treffen mit den Musikern, denn ich liebe es, mich mit anderen über meine Werke auszutauschen. Das ist meiner Ansicht nach für einen Komponisten sehr wichtig, um dem Publikum den Zugang zu unserer Welt zu erleichtern. Die Musik muss lebendig sein und wenn möglich von den Komponisten selbst vorgestellt werden. Mein Stück nennt sich „Thrakia“ und ist eigentlich mein erstes symphonisches Werk. Ich habe es bereits als Studentin geschrieben und ließ mich dabei von der Natur Thrakiens und dem scharfen Kontrast zwischen den Hügeln und Tälern inspirieren. Man kann auch eine nostalgische Note heraushören.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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