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Iwan Gjaurski schafft ein winziges Bulgarien im Herzen von Alaska

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Vor fünf Jahren hat es Iwan Gjaurski während einer Studentenbrigade nach Alaska verschlagen. Gebannt vom Zauber der Nordlichter, beschloss der Magister in internationalen Business relations, sich dort niederzulassen. Mit viel Fleiß und Geduld ist es dem 30jährigen Bulgaren inzwischen gelungen, zwei Restaurants dort zu eröffnen.

„Ich lebe in Fairbanks, einer Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern und vielen Restaurants. Ich habe in einigen der besten gearbeitet und habe dabei festgestellt, dass sie ein und dieselben Fehler bei der Kundenbetreuung machen und das Essen überall das gleiche ist“, erzählt Iwan Gjaurski. „Und so habe ich beschlossen, etwas Besseres und Hochwertigeres auf die Beine zu stellen“.

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In Fairbanks boomt der Wintertourismus. Die größte Touristenattraktion stellen verständlicherweise die Nordlichter dar. Die Hotels in der Nähe der Restaurants von Iwan Gjaurski sind stets zu 100 Prozent ausgebucht. Sein erstes Restaurant ist auf Eierkuchen spezialisiert und ist das erste seiner Art in Alaska. Dort kann man sich über 40 verschiedene Arten von Eierkuchen mit den unterschiedlichsten Füllungen und Soßen bestellen, darunter auch die bei manchen Bulgaren beliebte Kombination aus Weißkäse und Konfitüre. In seinem zweiten Restaurant bietet Iwan Gjaurski europäische, mediterrane und bulgarische Spezialitäten an, die bei den Kunden gut ankommen. Wie sieht es aber in puncto bulgarischen Schnaps aus, wollten wir von ihm wissen.

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Wir verfügen zwar über eine Alkohollizenz, doch hier würde niemand bulgarischen Schnaps trinken wollen. Ich habe aber in Seattle bulgarisches Bier gefunden und muss nun Wege finden, um seine Lieferung nach Fairbanks zu organisieren. Wir befinden uns immerhin in Alaska, Tausende Kilometer von anderen US-Staaten entfernt, so dass hier alles mehr Zeit braucht“, sagt Iwan Gjaurski.

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Bekannterweise schmecken populäre chinesische Gerichte überall auf der Welt anders, weil sie an den Geschmack und die kulinarischen Vorlieben im jeweiligen Land angepasst werden. Trifft das auch für die Speisen zu, die Iwan Gjaurski in seinen Restaurants in Alaska anbietet?

Mehr oder weniger schon“, gesteht er. „Auf unseren Speisekarten stehen beispielsweise auch Eierkuchen mit Räucherlachs – zum einen, weil die Örtlichen Lachs lieben und zum anderen, weil die Touristen unbedingt Alaska-Lachs probieren möchten.“

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Wie fühlt er sich in dieser abgelegenen und recht exotischen Gegend und wie begegnet man hier Neuzukömmlingen?

Derzeit besser in Europa, wenn ich mir die Lage so anschaue“, meint Iwan Gjaurski. „Amerika ist ein Land der Immigranten. Hier ist es nichts Ungewöhnliches, aus einem anderen Land zu stammen, in Alaska erst recht. Nur wenige der hiesigen Bewohner leben in zweiter Generation in Alaska. Hier wurden vor hundert Jahren Gold und Erdöl entdeckt und seitdem lassen sich immer mehr Menschen hier nieder. Die Bulgaren sind in Fairbanks 15 an der Zahl, aber es gibt auch viele Leute aus Rumänien, Serbien, Russland, Weißrussland. Im großen und ganzen setzt sich mein Umfeld aus Immigranten zusammen“, sagt Iwan Gjaurski.

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Ich möchte einen Gruß nach Bulgarien schicken. In meinem neuen Restaurant habe ich einen riesigen Fernseher, wo ich ständig Videos mit Aufnahmen aus Bulgarien zeige. Die meisten Amerikaner haben nie etwas von Bulgarien gehört. Wenn sie diese Videos sehen, wundern sie sich, warum ich dieses schöne Land verlassen habe und was ich in Alaska mache. Aber ich reise oft in die Heimat und werde eines Tages mit Sicherheit wieder zurückkehren“, sagte abschließend Iwan Gjaurski, der mit seiner bulgarischen Frau Schana in Fairbanks lebt und dort zwei Restaurants betreibt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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