Unlängst wurde im Sofioter Literaturklub „Die Feder“ ein Buch vorgestellt, das eine bibliographische Rarität darstellt. Es ist eine Fusion aus zwölf Gedichten der Dichterin, Journalistin und Übersetzerin Iwa Nikolowa und zwölf Zeichnungen von Wladimir Penew.
Das neue Künstlertandem wartet auch mit zwölf Sammlerausgaben auf, die jeweils ein handgeschriebenes Gedicht und ein Pastell enthalten, die in den Massenausgaben nicht vorhanden sind. Seine filigrane Gestaltung verdankt das Buch dem Künstler Stefan Tschutschurliew und dem Perseus-Verlag. Das Buch, das den Titel „Zwölf Quadrate“ trägt, hat bereits ein sehr positives Feedback vom Schriftsteller Wladimir Sarew erhalten, der es dem Publikum vorgestellt hat. Iwa Nikolowa hat Poesie an dem Literaturinstitut „Maxim Gorki“ in Moskau studiert und ist recht lakonisch, wenn es um ihr Schaffen geht:
„Ich schreibe. Das ist mein Beruf“, sagt die Dichterin und Journalistin Iwa Nikolowa. „Ich bin ein finsterer, introverter Mensch und verbinde die Poesie mit der Trauer des Daseins. Das von mir Geschriebene steht in krassem Gegensatz zu dem, was die Menschen von mir kennen. Ich bin Übersetzerin, habe mehr als 300 Bücher übersetzt. Das ist eines der Dinge, über die ich lange und ausführlich reden kann. Von Poesie rede ich nicht. Das ist etwas sehr Intimes. Dieses Buch ist dank Wladimir Penew und seiner magischen Kunst zustande gekommen“, meint Iwa Nikolowa.
Der Künstler Wladimir Penew ist der einzige Sohn des bulgarischen Dichters Penjo Penew. Er blickt auf mehr als 30 selbständige Ausstellungen im In- und Ausland zurück, darunter in Deutschland, Großbritannien, Portugal, Spanien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Frankreich. Seine Bilder können als poetische Werke der darstellenden Kunst definiert werden. Über seine Symbiose mit Iwa Nikolowa sagte Wladimir Penew:
„Für mich ist es einfacher zu sagen, was dieses Buch nicht ist – es ist kein Gedichtband, kein poetischer Almanach, keine Liedersammlung. Das, was ich gemacht habe, sind keine Illustrationen. Es sind Bilder. Zwölf Quadrate, zwölf Bilder, zwölf Gedichte. Der Zufall hat mich mit Iwa Nikolowa zusammengebracht. Ich war von ihrer pittoresken Poesie stark beeindruckt. Wir haben uns viel darüber unterhalten, was Poesie ist, wie sich Wörter zu Strophen formen und diese Strophen sich in Poesie verwandeln. Wie zum Spaß sagte ich ihr: „Gib mir ein paar deiner Gedichte und ich werde sie dir malen.“ Die Gedichte haben mir gefallen und so habe ich die Bilder dazu kreiert. Dieses Buch ist wie ein gemeinsames Kind. Neben den Massenausgaben haben wir auch zwölf Sammlerausgaben herausgebracht. Sie tragen unsere Unterschriften und enthalten ein von Hand geschriebenes Gedicht von Iwa Nikolowa sowie eine Pastellzeichnung von mir. Jedes Bild wurde eigens für ein konkretes Gedicht gemalt, was es nicht zu untermalen versucht, sondern meine Interpretation der Poesie darstellt“, sagte abschließend der Künstler Wladimir Penew.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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