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Bulgarien könnte 2017 ein Wirtschaftswachstum von 6 Prozent verzeichnen, falls es seine Ausgaben drosselt

Boschidar Danew
Foto: Tanja Charisanowa

Sollte man in Bulgarien damit aufhören, Unsummen an öffentlichen Mitteln für ineffiziente Unterfangen zu verpulvern und anstatt dessen ein günstiges Geschäftsklima für ausländische Anleger schaffen, könnte das Wirtschaftswachstum 2017 auf 5,6 bis 6 Prozent klettern. Das sagte der Geschäftsführer der Bulgarischen Wirtschaftskammer Boschidar Danew in einem Interview für die Bulgarische Nachrichtenagentur BTA. Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers könnten Auslandsinvestitionen auch für den Ausbau der Infrastruktur mobilisiert werden. Beispielsweise könnte Bulgarien, anstatt 100 Millionen Euro in die Projektierung eines elektronischen Mautsystems zu investieren, das in Ungarn bereits seit Jahren existiert, es einfach übernehmen. Maschinenbau, Elektroindustrie, High Tech und Tourismus sieht Boschidar Danew als wichtigste Wirtschaftsmotoren im Jahr 2017 an. Sollte auch die Landwirtschaft von Grund auf umorganisiert werden, könnte auch sie zum Wirtschaftswachstum beitragen. Es bestünden auch Hoffnungen, dass der positive Trend bei den bulgarischen Exporten, die sich auf  Erzeugnisse mit einem höheren Mehrwert stützen, auch 2017 anhält. Momentan seien aber Tausende Arbeitsplätze unbesetzt, weshalb die Bulgarische Wirtschaftskammer darauf bestehen will, die Importe von Arbeitskräften aus dem Ausland zu erleichtern, da es in Bulgarien an hochqualifizierten Fachkräften mangelt, die für eine moderne Wirtschaft erforderlich sind. Besagter Fachkräftemangel führt zu einer Anhebung der Gehälter. Momentan sei in Bulgarien das europaweit größte Wachstum von Löhnen und Gehältern zu beobachten, das bei einer Arbeitsproduktivität von 1,5 Prozent bei 8 Prozent im Jahresdurchschnitt liege. Laut Danew hätten auch externe Faktoren dazu beigetragen, dass 2016 ein erfolgreiches Jahr für Bulgarien wurde - beispielsweise die um 50 Prozent gesunkenen Brennstoffpreise, aber auch Ereignisse in anderen Ländern, die riesige Touristenströme nach Bulgarien umverlegt haben. Leider habe das Land diese Vorzüge nicht ausreichend zu nutzen gewusst, weshalb es 2016 ein Wirtschaftswachstum von lediglich 3 Prozent verbucht – weit unter dem, was es ursprünglich hätte erreichen können.


Übersetzung: Rossiza Radulowa



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