Es sieht ganz danach aus, als ob es für die griechischen Landwirte zur Gewohnheit geworden ist, im Winter an der Grenze zu Bulgarien ihre Zelte aufzuschlagen und bedrohlich ihre Traktoren und anderes schweres Gerät aufzufahren. Die Demonstranten seien gegen die Steuerpolitik Athens und wollten ihren Unmut mit der Blockade des Grenzübergangs Kulata-Promachonas zum Ausdruck bringen. Auch in der ausgehenden Woche sorgten sie für Spannungen an der Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland.
Zuerst soll daran erinnert werden, dass die Grenzblockaden im vergangenen Jahr und Anfang Februar zu Millionen Euro Verlusten für die bulgarischen Spediteure geführt hatten, entsprechend für die Hersteller und Händler. Dieses Mal sind die Dinge nicht so dramatisch. Bis jetzt. Am Dienstag hatten die Landwirte zum Sturm geblasen, konnten jedoch noch vor der Grenze von der Gendarmerie zurückgedrängt werden, womit der Verkehr in beide Richtungen größtenteils gewährleistet werden konnte. Am Mittwoch war der Grenzübergang Kulata-Promachonas eine Stunde geschlossen, allerdings auf Verlangen der griechischen Regierung, um gegen die erneuten Übergriffe der Landwirte vorzugehen. Das führte auf bulgarischer Seite zu einem drei Kilometer langen Lkw-Stau.
Im Gegensatz zum Vorjahr funktionierte dieses Mal der Informationsaustausch zwischen den bulgarischen und griechischen Behörden. Innenminister Plamen Usunow telefonierte mit seinem griechischen Amtskollegen Nikolaus Toskas. Dieser versicherte ihm, dass die griechischen Behörden alles unternehmen werden, um eine Blockade der Grenze zwischen beiden EU-Staaten zu vermeiden. Die Pressestelle des Innenministeriums ließ verlauten, man habe der Zusammenarbeit zwischen beiden Ministerium hohe Wertschätzung beigemessen und werde auch künftig daran festhalten.
Andererseits hatten die bulgarischen Spediteure den griechischen Landwirten bereits vor einer Woche angedroht, dass sie im Fall von Grenzblockaden den Transport von griechischen Apfelsinen, Mandarinen, Salat etc. an den bulgarischen Markt verhindern würden.
Die griechischen Landwirte protestieren gegen die höheren Steuern auf die Einkommen, Grund und Boden und Kraftstoff. Das ist ihr gutes Recht, jedoch nicht auf Kosten anderer. Es ist ein offenes Geheimnis, dass dieselben Landwirte im Sommer Schwarzarbeiter für einen Hungerlohn anheuern, um ihre Ernte einzubringen, ohne für die ausländischen Arbeitskräfte, darunter auch Bulgaren, Steuern zu zahlen.
Laut Prognosen werde die Spannung weiter eskalieren. Haben diese Leute denn keinen Grips, um sich etwas Neues auszudenken? Die Blockade-Nummer wird nämlich allmählich langweilig.
Übersetzung: Christine Christov
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