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Ausstellung öffnet die Tore des Heiligen Bergs Athos

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Mit der Ausstellung „An der Schwelle des Bergs Athos“ wurden die Feierlichkeiten zum 130. Jahrestag der Gründung der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ohrid“ eingeleitet. Es ist eine Exposition mit Aufnahmen, die vom griechischen Fotografen Dimitris Lysikiotis stammen. Er hat Details des materiellen Raums eingefangen, die der menschlichen Anwesenheit beraubt sind – offene oder geschlossene Fenster und Türen.

Wie die Augen der Spiegel der menschlichen Seele sind, spiegeln die Fenster und Türen die Seele der Gebäude wider. Auf dem Heiligen Berg Athos – der orthodoxen Mönchsrepublik, geht das Leben hinter den Türschwellen und Fensterbrettern entledigt aller Eitelkeiten seinen Gang, kommt jedoch auch auf diesem geweihten Boden nicht ohne Kunst und Zierrat aus.

Die Athos-Mönche lieben große Fenster und Türen. Sie sind bemalt und weisen Schnitzereien und komplizierte Ornamente auf“, erzählte uns der Fotograf. „Ich sehe darin einen Anstoß zur seelischen Erbauung, damit wir bessere Menschen werden und Einvernehmen zwischen und herrscht.“

Dimitris Lysikiotis wurde im Dorf Stratoniki auf der Chalkidike-Halbinsel geboren. Bei einem Ausschreiben einer Zeitschrift gewann er einen Fotoapparat und begann zu fotografieren; damals war er 12 Jahre alt. Aus dem Hobby wurde ein Beruf und begann sich auch mit graphischem Design zu beschäftigen. Seine Liebe gilt jedoch weiterhin der nichtkommerziellen Fotografie. Zu seinen Lieblingsthemen gehören die Feuertänzer, das private Schnapsbrennen und andere nicht alltägliche Erlebnisse, die ihn dazu verleiten, zu den Aufnahmen ganze Geschichten zu schreiben.

Initiatorin des Projekts „An der Schwelle des Bergs Athos“ ist Prof. Axinia Dschurowa, ehemalige Direktorin des Zentrums für slawo-byzantinische Forschungen „Prof. Iwan Dujtschew“ an der Sofioter Universität. Als Historikerin und Kunstwissenschaftlerin ist Prof. Dschurowa von der Vielfalt der der Architekturstile angetan, die auf dem Monte Athos zu einem Ganzen verschmolzen sind. Die einzelnen Elemente des Neobarocks, der Neorenaissance, des Neoklassizismus und des postbyzantinischen Stils sind harmonisch aufeinander abgestimmt.

Dimitris Lysikiotis (r.), Prof. Axinia Dschurowa und Nikolaos Mertzimekis

Die meisten Fotos entstanden in der Hauptstadt der Mönchsrepublik Karyes. Dort befindet sich der Versammlungsort der Vertreter der 20 Klöster der Athos-Halbinsel. Es ist eine Art Parlament, das über die Belange der autonomen Republik entscheidet. Für die Fotoausstellung interessieren sich vor allem Frauen, denn sie dürfen die Mönchsrepublik nicht betreten.

Die ersten Fotografien stehen mit der Pilgerreise des russischen Historikers Peter Sewastianow zusammen, die er in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts unternahm“, erzählt der griechische Archäologe Nikolaos Mertzimekis vom griechischen Kulturministerium. „Nach diesen ersten Aufnahmen wurden an den Klöstern eigens Fotoateliers eingerichtet, die die Landschaften des Monte Athos popularisierten. Die Aufnahmen von Dimitris Lysikiotis sind mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail gemacht. Sie verdeutlichen das Können der Steinmetze, Holzschnitzer und Schmiede. Einige der fotografierten Gebäude stehen nicht mehr, sind aber dank der Fotos von Dimitris Lysikiotis noch lebendig.

Die Exposition „An der Schwelle des Bergs Athos“ ist bis zum 23. Februar zu sehen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: www.uni-sofia.bg



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