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Beliza – eine bulgarische Kleinstadt mit zahlreichen Facetten

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Das Städtchen Beliza ist das administrative Zentrum der Gemeinde Beliza mit 11.000 Einwohnern. Die Kleinstadt ist von Jahrhunderten alten Wäldern umgeben. An diesem Ort treffen die magischen bulgarischen Gebirge Rila, Pirin und Rhodopen aufeinander. Die erhaltene Natur und die gut entwickelte Infrastruktur ziehen zahlreiche Touristen an, die sich für Öko- und Hobbytourismus interessieren. Die sechs markierten Öko-Wanderwege, von denen zwei den Nationalpark „Rila“ erreichen, passieren verschiedene Ökosysteme mit interessanten Pflanzen- und Tierarten.

Die Landschaft der Gemeinde fasziniert mit den 2.500 m hohen Gipfeln, den kristallklaren Gletscherseen, dem märchenhaften Anblick der tiefen Flusstäler, bedeckt mit weitläufigen Wäldern aus Nadel- und Laubbäumen.

An den Abhängen des Rilagebirges, 12 km von Beliza, befindet sich in der Gegend „Adrianow tschark“ das Zentrum für die Reintegration von Tanzbären. Dieses Reservat beherbergt nicht nur ehemalige Tanzbären aus Bulgarien, sondern auch aus Serbien und Albanien und ermöglicht ihnen ein würdiges Leben in einem natürlichen Umfeld. Unter der Obhut von Verhaltenspsychologen lernen die Braunbären wieder auf ihre ureigenen wilden Instinkte zu hören.

Das Bärenreservat ist natürlich ein Anziehungspunkt für zahlreichen Touristen“, sagt der Bürgermeister von Beliza Radoslaw Rewanski voller Stolz.

Doch die Gemeinde hat auch vieles andere zu bieten. Es gibt interessante Kulturdenkmäler wie thrakische Heiligenstätte, rituelle Orte, Kirchen und Überreste einer thrakischen Siedlung. Die Exponate im städtischen Geschichtsmuseum sind stumme Zeugnisse der Kultur und Lebensweise dieser Gegend.

Die Dörfer der Gemeinde Beliza liegen zerstreut in den höheren Lagen im westlichen Teil des Rhodopengebirges. Die Region wurde von der Weltnaturschutzunion (IUCN) zum Schutzgebiet mit besonderer Bedeutung erklärt. Die Naturgegebenheiten begünstigen die Entwicklung des Fremdenverkehrs. Es gibt zahlreiche Hotels mit allen Bequemlichkeiten für die Touristen. Die meisten davon befinden sich in der Stadt und im Kurort Semkowo, nur 17 km von Beliza entfernt.

Semkowo liegt inmitten von weiten Feldern, umringt von Fichten- und Kiefernwäldern. Die Lage und das Klima bieten gute Voraussetzungen für Kurzaufenthalte, für längeren Urlaub, für das Praktizieren von Wintersportarten und ausgedehnten Wanderungen. „Unser Ziel ist, Semkowo als Ganzjahreskurort zu etablieren“, wünscht Bürgermeister Radoslaw Rewanski.

Jedes Jahr wird in der Region das Winterfest „Beliza-Semkowo“ organisiert, das hunderte Touristen und Sportsfreunde anzieht. Im Rahmen des Festes finden traditionell Sportwettkämpfe statt – Skislalom, Mini-Fußball, Tauziehen, Sackhüpfen, Schach- und Bridgetourniere, Tischtennis, aber auch Folklorekonzerte von regionalen Ensembles und Gruppen aus Mazedonien.

In der Region um Beliza wird traditionell Tabak angebaut. In der Tierzucht überwiegt die Schafs- und Rinderzucht. Gut entwickelt ist die Holzverarbeitung. Es gibt auch einige kleinere Nähfabriken. Die meisten Einwohner sind jedoch in der Tourismusbranche beschäftigt, auch wegen der Nähe zum Wintersportzentrum Bansko. Trotzdem sei die Arbeitslosigkeit sehr hoch, klagt der Bürgermeister und versichert, dass alles unternommen wird, um Bedingungen für die Entwicklung des Unternehmertums zu schaffen.

In der Sommersaison wird die Kühle in der Nähe der traditionellen Waschanlagen für Teppiche, Läufer und Ziegenhaardecken von den Einheimischen bevorzugt. Diese eigentümliche Art zu waschen ist ein Blickfang für die Touristen. Die altertümliche Anlage, auf Bulgarisch waljawiza, stellt einen großen Holztrog mit Spalten dar, der vom Flusswasser stark gedreht wird und so alles, was drin ist, gewaschen wird. Die Waljawizi (Plural), sind eine ethnografische Attraktion, weil sie das Werk der hiesigen Zimmermänner sind. Dieses Handwerk war in Beliza einst gut entwickelt.

Auch heute noch ziehen die frisch gewaschenen, handgefertigten, bunten Teppichläufer und Decken der Einwohner von Beliza, die über die Terrassen zum Trocknen aufgehängt wurden, die Blicke der Passanten auf sich – ein malerischer Anblick inmitten der Gebirgslandschaft.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: belitsa.com und BGNES



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