Auch in den Östlichen Rhodopen herrscht derzeit touristische Hochsaison. Viele Ortschaften und Reservate organisieren unter anderem Foto-Safaris. Immer mehr Touristen interessieren sich für die Wildpferde der Rasse Konik, die in den Rhodopen in freier Natur leben. Die Tiere sind mit dem eurasischen Wildpferd verwandt, das im 19. Jahrhundert in Europa verschwunden ist.
Die ersten Versuche zur Rekonstruktion der wilden Pferde wurden in Polen unternommen. Dort wurden Tiere gezüchtet, von denen man wusste, dass sie aus der Kreuzung mit Wildpferden stammen. Die Rasse wurde Konik genannt (aus dem Polnischen: Pferdchen, kleines Pferd).
Die ersten 12 Konik in Bulgarien wurden 2011 in Rahmen eines bulgarisch-holländischen Projekts in der Nähe des entvölkerten Dorfes Sbor angesiedelt. Später wurde eine zweite Herde dort ausgesetzt. Die Tiere haben sich ausgezeichnet an das Leben in den Östlichen Rhodopen angepasst. Inzwischen sind sie 70 an der Zahl.
Die holländischen Experten setzen sich dafür ein, dass die Pferde der Rasse Konik offiziell als Wildpferde anerkannt werden. Das würde mehr Möglichkeiten für ihre Erhaltung als Tierart bieten, die die Schönheit der Natur noch zusätzlich unterstreicht und bereichert und zur Artenvielfalt beiträgt. Sollte dies geschehen, wird Bulgarien das erste Land in der EU und in Europa sein, wo bis vor kurzem domestizierte Tiere wieder in freier Wildbahn leben.
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