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„Wer sammelt früh morgens die Sterne ein?“

Ein gelungenes Einmannstück eines erfolgreichen Frontmanns

Die Gruppe „P.I.F.“ wurde 1992 von Dimo Stoyanov und Ivan Velkov in der Schwarzmeerstadt Warna mit dem Namen „Resemblance“ gegründet; die Musiker machten hauptsächlich Titel in englischer Sprache. 1999 wechselte die Gruppe ihren Wohnort und auch den Namen. Hinter der Abkürzung „P.I.F.“ steht „Patriots in Fashion“.

Im Jahre 2000 erschien das Debütalbum der Gruppe, das einfach mit „P.I.F.“ überschrieben war. Es erlebte einen Riesenerfolg und wurde gleich zum „besten Album des Jahres“ gekürt. Die Titel „Märchen“, „Das Rad“ und „Reise“ verwandelten sich in Hits. Schnell folgten zwei weitere Alben und danach setzte eine Pause von sieben Jahren ein. Erst 2013 kam das 4. Album zustande, das aber gleich 18 Titel enthielt. Vor vier Jahren kam das 5. heraus – es nennt sich „P.I.F. 5“. In der Gruppe spielen momentan Ivan Velkov (Gitarre), Hristo Mihalkov (Bas) und Martin Profirov (Schlagzeugs). Der Sänger und Frontmen, Dimo Stoyanov, hat im Grunde genommen die Nationale Akademie für Theater- und Filmkunst in Sofia absolviert und ist gelernter Schauspieler. Daher sind alle Konzerte, die P.I.F. in den Jahren gegeben hat, wahre „Musikdramen“. Doch nunmehr kann ihn das Publikum in einem reinen Schauspiel erleben. Das Stück nennt sich „Wer sammelt früh morgens die Sterne ein?“ und ist nach einem Lied der Gruppe entstanden.

Es ist ein Stück, für das ich mich mindestens 20 Jahre vorbereitet habe, denn darin geht es um mein Leben“, erzählt uns Dimo Stoyanov. „Vor einigen Jahren unterbreitete die Regisseurin Maria Banowa den Vorschlag, die Gruppe solle eine Performance machen. Zu unserer Musik wurde auf einem Lichttisch mit Sand gezeichnet. Bei der Arbeit kamen wir zu dem Schluss, dass wir einen ganz konkreten Text brauchen. Die Szenaristin Sdrawka Kamenowa wurde hinzugezogen, die sich sehr gut mit dem auskennt, was wir in den Jahren gemacht haben. Wir haben übrigens alle drei an der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst in Sofia studiert und kennen uns von dort. Und so kam die Idee für ein Einmannstück auf, dessen Monologe Sdrawka schreiben sollte. Im Endeffekt schrieb sie sechs große Monologe, die Leben und Erlebnisse eines jeden Menschen betreffen, unabhängig seines Berufes. Das Ende eines jeden Monologs führt zu einem ganz bestimmten Lied, dessen Worte das Bild abrunden. Und das ist vielleicht das Interessanteste an dem Stück, was wir der Szenaristin Sdrawka Kamenowa zu verdanken haben. Die Zuschauer werden in eine Probe der Gruppe P.I.F. hineinversetzt, zu der ich zu spät komme. Ich betrete den Proberaum und muss feststellen, dass das vierte Bild fehlt. An dessen Stelle befindet sich das Publikum, doch das sehe nur ich und nicht die anderen Musiker. Und dann beginne ich zu erzählen. Ich schlüpfe in die verschiedensten Rollen. Das veranlasst mich, ständig zu improvisieren. Das Lustige ist, dass die Musiker von P.I.F. nicht sehen dürfen, was ich auf der Bühne mache und worüber ich erzähle. Alles ist mit viel Humor garniert, angeschnitten werden aber auch viele ernste Dinge.


Im Herbst vergangenen Jahres wurde das Stück in verschiedenen Städten Bulgariens gegeben und ist mittlerweile zu einem Publikumsliebling geworden. Am 27. Februar wird es das Publikum im Nationalen Kulturpalast in Sofia erleben. Bis Ende des Jahres sind weitere Vorstellungen im ganzen Land geplant.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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