Bei der Anhörung im Rat für elektronische Medien hat der Redaktionsrat des Inlandsprogramms Horizont des Bulgarischen Nationalen Rundfunks (BNR) den Rücktritt des Intendanten des BNR Swetoslaw Kostow und des Verwaltungsrates gefordert. Die Forderung wird mit der Absetzung der Journalistin Silwia Welikowa vom Ressort Justiz und den Zweifeln begründet, dass die fünfstündige Unterbrechung der Ausstrahlung des Programms am 13. September mit einer notwendigen Prophylaxe des Senders zusammenhänge.
Eine von Generalstaatsanwalt Zazarow angeordnete Untersuchung ergab, dass es keinen technischen Grund für die Unterbrechung gegeben habe. Der Intendant hatte zuvor beteuert, dass die Unterbrechung des Programms Horizont nicht mit einem auf ihn erwiesenen politischen Druck zusammenhänge, sondern auf großen technischen Problemen zurückzuführen sei.
Der Fall wurde an das Sofioter Stadtgericht weitergeleitet, das feststellen soll, ob der technische Direktor des BNR gegen die Dienstvorschriften verstoßen habe.
Nach der heutigen Sitzung im Rat für elektronische Medien erklärte seine Vorsitzende,Sofia Wladimirowa, dass noch heute die Staatsanwaltschaft angerufen werde, zu prüfen, ob es nicht einen politischen Druck und Versuche gegeben habe, den BNR zu zensieren.
Der Rat für elektronische Medien will am 27. September über das Schicksal des Intendanten entscheiden. Dem BNR soll für die präzedenzlose fünfstündige Unterbrechung der Ausstrahlung von Horizont eine Geldstrafe für die Nichteinhaltung der Lizenz für ein 24stündiges Programm auferlegt werden. Die Höhe ist nicht bekannt.
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