Der Frontmen der Rock-Gruppe „Sturzite“ (zu Deutsch „Die Grillen“) Kyrill Maritschkow feierte Ende Oktober seinen 75. Geburtstag mit einem Konzert im Nationalen Kulturpalast in Sofia. Er betrat die Bühne mit der Formation „The Foundation“, mit der er aktiv zusammenarbeitet und in den letzten Jahren häufig Konzertreisen unternimmt. Maritschkow gilt als einer der Väter der Rock-Musik in Bulgarien. 1967 wurden „Die Grillen“ gegründet, die für über 4 Jahrzehnte zu den emblematischen Rockgruppen des Landes gehörte. Ihre Hits sind bis heute überaus beliebt.
2013 wurde „The Foundation“ gegründet. Seitdem hat sie zwei Tourneen durch Europa und Nordamerika, Auftritte im Nahen Osten (Israel, Kuwait, Katar und Vereinigte Arabische Emirate), Australien, Neu Seeland und Japan verwirklicht und sogar eine Reise rund um die Welt unternommen.
„Obitschajnite Sapodosrjani“ (zu Deutsch „Die üblichen Verdächtigen“) ist eine andere Formation, der einige der populärsten Rock-Interpreten Bulgariens angehören. Frontmen und Sänger der Gruppe ist Stefan Valdobrev. Der vergangene Sommer war für die Musiker besonders ereignisreich – das letzte Konzert ihrer Tournee lief unter dem Motto „5 Sommerkonzerte, das Winterkonzert nicht mit eingerechnet“ und fand in der südbulgarischen Stadt Plowdiw statt, die 2019 europäische Kulturhauptstadt war. Am 11. November wiederum gaben „Die üblichen Verdächtigen“ ein großes Winter-Konzert im Nationalen Kulturpalast in Sofia. „Dieser Auftritt schloss nicht nur unsere Sommersaison ab, sondern auch eine dreijährige Periode einer ganzen Reihe von Konzerten“, sagte uns Stefan Valdobrev.
Ende November fand wiederum im Nationalen Kulturpalast ein Konzert der Funk-Gruppe „Akaga“ mit Orlin Goranow unter dem Motto „Shared“ statt. Die Musiker „teilten“ sich die Bühne nicht zum ersten Mal mit dem Sänger, denn die Fusion-Klänge der Gruppe und die samtene Stimme des populären Sängers ergänzen sich aufs Beste und sorgen für gut Stimmung im Saal. „Akaga“ und Orlin Goranow stellten diesmal eine interessante und moderne Interpretation ihrer Hits vor, die vom Pianisten der Gruppe Jassen Valchev neu bearbeitet wurden. Im speziell vorbereiteten Kammer-Teil des Konzerts waren das Destiny-Quartett und andere Interpreten zu hören.
Für die Rockmusiker der Gruppe „B.T.R.“ ging das Jahre 2019 symbolisch gesehen durch „Unsichtbare Wände“ - dem 12. und jüngsten Album der Gruppe. Die CD entstand bereits 2018, wurde jedoch in diesem Jahr in einer Reihe von Konzerten dem breiten Publikum vorgestellt, darunter auf dem Kunstfestival „Apollonia“ in Sosopol. Sie spielten nicht nur die Titel ihres neuen Albums, sondern auch altbekannt Hits. „B.T.R.“ war auf Konzertreisen durch Deutschland, Tschechien, Frankreich, Italien und Spanien und kehrte jüngst von einer Tournee durch die USA und Kanada zurück.
Eines der Pop-Highlights in diesem Jahr waren die Konzerte von Lili Iwanowa im Nationalen Kulturpalast am 8., 9. und 10. Dezember. Die Pop-Diva stellte einige ihrer beliebtesten Songs in völlig neuem Arrangement vor, das Angel Dyulgerov und Jivko Petrov besorgten, sang aber auch ganz neue Titel aus einer Doppel-CD, die 32 Songs enthält. Iwanowa ließ es sich nicht nehmen und produzierte für Liebhaber auch eine Vinylplatte mit 10 Titeln. Das Album beinhaltet u.a. die Komposition „Sevdana“ von Georgi Slatew-Tscherkin. Dank des Pianisten Jivko Petrov erwachte das klassische Geigen-Stück zu neuem Leben.Stefan Valdobrev schrieb den Text, während das Arrangement Angel Dyulgerov übernahm. Der international anerkannte bulgarische Geiger Vesko Eschkenazy spielt das Hauptthema. Lili Iwanowa wählte „Sevdana“ auch zum Titel ihres neuen Albums.
Mit welchen Musikern verwirklichte sie ihr Projekt, wollten wir von der Pop-Diva wissen:
„Das sind Angel Dyulgerov (Gitarre und Violine), Ognian Enev (Klavier), Vesselin Vesselinov–Eko (Kontrabass und Bassgitarre), Orlin Tsvetanov (Violine), Rossen Vatev (Schlagzeug), Jivko Petrov (Klavier) und die Vokalgruppe „LaTiDa“. Ich bin sehr glücklich, dass sie die Musik, die ich mache, nicht unterschätzen. Die meisten von ihnen beteiligen sich auch an meiner neuen Produktion. Prinzipiell bestelle ich immer die Lieder, die ich singe. Wenn mir die Melodie gefällt, lasse ich einen Text dazu schreiben. Ich entdecke die Fähigkeiten in einem Musiker und entscheide, ob er etwas für mich komponieren kann. So war es bei Vesselin Vesselinov–Eko. Einmal hatten wir einen Auftritt in einem Klub. In der Pause hörte ich, dass jemand Klavier spielt - das war er. Mir gefiel sein Stil sehr und ich wünschte mir ein Lied von ihm. Er sagte mir, dass ihm der Tango sehr gefalle, was mir wiederum als Stil überhaupt nicht zusagt. Es verging einige Zeit, bis er schließlich doch eine Melodie für mich schrieb - es war in Tango. Stefan Valdobrev schrieb einen Text dazu, während Angel Dyulgerov das Arrangement übernahm. Ich war so beeindruckt, dass ich den Song sofort annahm und so wurde „Dieser Augenblick“ geboren. Es folgten zwei weitere Titel von Vesselin Vesselinov–Eko – „Ob“ und „Der Augenblick und die Liebe“.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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