Teams aus 28 Ländern haben sich am Wettbewerb für Innovationen in der Bildung “The next AI Guardians“ des Technologieriesen Microsoft beteiligt. Sechs Teams haben es ins Finale geschafft, das Mitte Juni stattfindet. Und eines ist von Studenten der Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ochrid“. Das Projekt von Kristijan Watschew und Kalojan Manew zeichnet sich durch seine baumartige Struktur aus und wurde von ihnen „Leaf“ (Blatt) genannt.
„Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, was wir zum Lernen brauchen. Wir brauchen Informationsquellen, Hilfe, wenn wir Schwierigkeiten haben und vor allem brauchen wir ein Ziel. Mit unserem Modell kann das erworbene Wissen sofort angewendet werden und man sieht, warum man lernt“, erklärt in einem Interview für Radio Bulgarien Kristijan Watschew von der Fakultät für Mathematik und Informatik. „Das Modell wird als „Baum des Wissens“ bezeichnet, da wir über eine Online-Plattform jede Informationsquelle als Blatt in einem virtuellen Baum organisieren. Hinter jedem Blatt werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz Testfragen generiert. Auf diese Weise kann jeder Schüler selbst überprüfen, wie gut er sich die Informationen angeeignet hat. Und indem das individuelle Wissen visualisieret wird, kann der Lehrer sehen, in welchem Bereich der Schüler nicht so gut zurechtkommt, um ihm zu helfen. Die Schüler werden auch ermutigt, selbst neue Informationsquellen zu entdecken und ihre Klassenkameraden aktiv um Hilfe anzuhalten. Die Organisation der Kenntnisse über unser Projekt kann auch für die Universitäten nützlich sein, da es dem realen Arbeitsprozess nahe kommt - ich sage das als Softwareingenieur.“
Demnächst soll eine Arbeitsversion des Projekts der Nachwuchswissenschaftler in Form einer Website veröffentlicht werden. Um die Jury im Wettbewerb “The next AI Guardians“ zu beeindrucken, ist eine einzigartige Idee viel wichtiger als deren geniale Umsetzung, sagt Kristijan. Und die Idee des bulgarischen Teams ist angesichts der aktuellen Situation in den Bildungssystemen weltweit von essentieller Bedeutung, denn Bildung erfolgt zunehmend über das Internet. Der Unterricht, der in einem gleichen Tempo für alle Schüler erfolgt, ist nicht effektiv. Deshalb wollen die bulgarischen Studenten die Art wie das Wissen erworben wird, dessen Umsetzung in der Praxis und die Zusammenarbeit verbessern.
Für die Teilnahme am Wettbewerb brauchten Kristijan und Kalojan einen Mentor. Sie wandten sich an Georgi Kadrew, Mitbegründer und Manager eines globalen Innovators auf dem Gebiet der Bilderkennung auf Basis künstlicher Intelligenz, sowie an Dozent Preslaw Nakow vom „Qatar Computing Research Institute“, der an der Sofioter Universität Vorlesungen hält. Beide haben sofort positiv auf ihre Anfrage reagiert.
Kristijan und Kalojan streben nicht um jeden Preis nach dem Sieg, sondern sehen die während der Projektarbeit gewonnenen Erfahrungen und Kontakte als viel wertvoller an. Das Projekt hat sie viel Mühe und Freizeit kostet, die sie jedoch aufgrund der sozialen Isolation wegen Covid-19 im Überfluss hatten. Und sie sind der Ansicht, dass sie diese Zeit gut genutzt haben. Ihre Meinungen scheiden sich einzig, wenn es darum geht, ob Programmieren ausführlicher an der Schule unterrichtet werden sollte. Für Kalojan sollte das eher eine Frage der Wahl sein. Kristijan wiederum meint, dies wäre auf jeden Fall nützlich, weil das Programmieren eine abstrakte Denkweise entwickelt, die in jedem Lebensbereich notwendig ist.
Kristijan Watschews Ambitionen über den Wettbewerb hinaus hängen mit der Bildung zusammen. Die Absichten, die er dabei verfolgt, fallen aber etwas aus der Reihe:
„Ich möchte zuerst so viele berufliche Schwierigkeiten wie möglich durchmachen. Ich würde mich ansonsten nicht wohl fühlen, jemanden zu unterrichten. Das Wichtigste sind nicht die Ziele, sondern der Weg dahin. Nicht zu wissen, was genau passieren wird, ist für mich das Aufregendste“, sagte er abschließend.
Übersetzung: Rossiza RadulowaFotos: Facebook / Kalojan Manew
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