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Sommer-Urlaubssaison am Meer endlich gestartet?

Foto: Krassimir Martinow

Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche in der Wirtschaft Bulgariens getroffen, auch den Tourismus im Sommer. Die Monate Juli und August sind üblicher Weise die Spitzensaison, doch Corona hat das Vorzeichen umgekehrt und so ist ein Maximum an rückläufigen Besucherzahlen an der bulgarischen Schwarzmeerküste zu erwarten.

Am meisten betroffen sind vor allem die großen, teuren und gehobenen Ferienorte. Die dortigen 4- und 5-Sterne-Hotels muten dieser Tage geisterhaft an. In den kleinren Orten hingegen, die schon immer die Massentouristen in ihren Bann gezogen haben, hat die Sommersaison spürbar begonnen.


In „Sonnenstrand“, dem größten bulgarischen Ferienort am Schwarzen Meer, haben weniger als 40 Hotels geöffnet. In ihnen werden alle epidemiologischen Maßnahmen strikt eingehalten, doch in vielen von ihnen gibt es mehr Personal als Gäste, informierte die Korrespondentin des BNR in Burgas Daniela Kostadinowa. Die Strandliegen stehen leer herum, die Promenaden sind vereinsamt und die Taxis haben eine lange Schlange gebildet – sie warten zuweilen mehrere Tage auf einen Kunden...

„Die Lage ist furchtbar. Keine Kunden, kein Touristen, nichts“, klagen die Taxifahrer. Sie hoffen, dass in den kommenden Tagen einige Ausländer kommen, doch momentan ist keiner da. „Für einen Monat, wie den Juli, ist das total ungewohnt. Wir haben alle Maßnahmen gegen das Coronavirus getroffen – wir waschen uns regelmäßig die Hände und tragen Atemschutzmasken... und warten auf Kunden“, meint einer der Taxifahrer.

Auf dem Flughafen von Burgas werden täglich lediglich 8 bis 10 Charterflüge abgefertigt; in den vergangenen Jahren waren es in der gleichen Zeit etwa um die 50 pro Tag. „Der Tourismus gehört zu jenen Zweigen, die von der Corona-Krise am stärksten getroffen wurden. Er ist auch einer jener Zweige, die sich am schwersten davon erholen werden“, kommentierte für den BNR Konstantin Sankow, Experte am Institut für Analysen und Einschätzungen im Tourismus.

„Die Zahl der Flüge hat rapide abgenommen. Schlüsselländer für den Tourismus in Bulgarien und auf der Welt haben ihre Grenzen für Auslandsreisen fast vollständig dicht gemacht. Russland ist eines dieser Länder; es ist eines der Hauptländer, aus denen Touristen kommen – einschließlich nach Bulgarien. Die Lage ist sehr dynamisch und verändert sich ständig. Die Menschen dürfen jedoch nicht aufhören, zu reisen. Offensichtlich werden wir auch künftig mit der Corona-Realität leben müssen. Wir müssen auf die Risiken achten und sie richtig managen.“

Das Interesse der Urlaubsreisenden konzentriert sich nunmehr auf weniger bekannte Destinationen, auf Gästehäuser und Familienhotels, informiert weiter der Tourismusexperte. Das Campen wird wieder modern. Die Campingplätze an der südlichen bulgarischen Schwarzmeerküste sind fast voll, informierte ihrerseits Elena Dimitrowa vom Regionalsender des BNR in Burgas. Diese Art des Tourismus gestattet einen isolierten Urlaub, was in Corona-Zeiten mehr als angebracht ist. Die Camping-Touristen sind 10 Prozent mehr als in vergangenen Jahren, konstatiert Elena Pinelowa, Leiterin des populären bulgarischen Campingplatzes „Gradina“ und erklärt: „Die Urlauber fühlen sich so selbständiger und in Sicherheit. Sie grillen und machen sich selbst etwas zu essen.“

Unter den traditionellen Touristen der nördlichen bulgarischen Schwarzmeerküste sind die Rumänen. Daniela Stojnewa gegenüber meinte Cantimiro Tulcea: „Hier gefällt es mir sehr gut! Ich komme jedes Jahr hierher. Nun bin ich für vier Tage hier. Das Schwarze Meer gefällt mir; das Klima ist prima. Auch Bulgarien ist sehr schön!“

Redaktion: Krassimir Martinow

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: Krassimir Martinow, Campingplatz „Gradina“




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