Die spätantike Festung in der Nähe des malerischen Dorfes Debnewo bei Trojan wird bereits seit Jahren archäologisch untersucht. Bislang wurden die Wehranlagen, einige Wohn- und Wirtschaftsbauten sowie gut erhaltene Produktionsstätten ausgegraben.
Die Funde werden in die Zeit des zweiten Bulgarenreiches – 12. bis 14. Jahrhundert datiert.
Die Wehranlage bestand aus zwei Ringmauern, rechteckigen Wehrtürmen, zwei Toren für Fahrzeuge und eines für Fußgänger. Im Nordosten der Anlage stieß das Team des Archäologen Dr. Stilijan Iwanow auf die Grundmauern von 17 einzelnen Wohnungen und Wirtschaftsgebäuden sowie auf die Überreste von Bauwerken der einstigen Garnison.
Auf dem Hügel „Kaleto“ kamen ferner ein christlicher Friedhof mit 145 Bestattungen aus den Jahren der Herrschaft der Zaren Iwan Alexander (1331-1371) und Iwan Schischman (1371-1395) ans Tageslicht. Entdeckt wurden aber auch einzelne Gräber aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die Archäologen arbeiten sich Schicht um Schicht weiter zurück in die Geschichte. In diesem Jahr entdeckten sie eine Steinaxt aus dem 5. Jahrtausend v. Chr., eine mit Ton verputzte runde Feuerstelle aus der späten Eisenzeit (4. bis 3. Jahr. v. Chr.) sowie Keramikbruchstücke und einige Spinnwirtel aus Ton.
Unmittelbau auf der Kulturschicht aus der späten Eisenzeit liegen die Grundmauern der spätantiken Bauwerke. Die Mauern weisen eine Dicke zwischen 70 und 80 Zentimetern auf. Die bei den Ausgrabungsarbeiten entdeckte Keramik sowie die Kupfermünzen stammen aus dem Ende des 4. und dem 5. Jahrhundert. Für Aufregung sorgt die Entdeckung der Überreste einer altbulgarischen Wohnung aus dem 9. und 10. Jahrhundert sowie einiger materieller Spuren aus dem Spätmittelalter.
Momentan werden die Funde gereinigt, restauriert und konserviert, woraufhin sie im Handwerksmuseum der Stadt Trojan ausgestellt werden sollen, informierte die bulgarische Nachrichtenagentur BTA.
Zusammengestellt von: Weneta Nikolowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: troyan.bg
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