Der Stadtteil Trakia in Plowdiw, die Wohnviertel Ljulin, Mladost, Druzhba, Tolstoj und andere in Sofia haben eines gemeinsam und das sind die Plattenbauten, einst ein Symbol der Urbanisierung im sozialistischen Bulgarien der 1970iger und 1980iger Jahre.
Trotz der modernen Möglichkeiten bei der Renovierung und Sanierung von Gebäuden stehen die meisten alten Wohnblöcke aus vorgefertigten Betonplatten heute genauso da wie vor 40-50 Jahren. Die meisten von ihnen im maroden Zustand.
Die an der Konstruktion der Plattenblöcke beteiligten Ingenieure behaupten weiterhin, dass sie keine Betriebsfrist haben. Es ist jedoch für alle offensichtlich, dass die Materialien korrodieren, da die meisten Gebäude schnell und mit wenig Geld gebaut wurden. Bereits vor sechs Jahren warnten die Medien in unserem Land, dass etwa 2 Millionen Bulgaren in alten Plattenbauten leben, von denen die meisten keine technischen Pässe haben und renoviert werden müssen.
Das Thema wird immer relevanter, nachdem 2020 die endgültige Frist abgelaufen ist, die für die Sanierung der alten Wohnblöcke vorgesehen war, damit sie nicht für ihre Bewohner gefährlich werden.
„25% der Menschen in Bulgarien leben in Plattenbauten“, bestätigt Ingenieur Dimitar Nasarski in einem Interview für das BNR-Programm Hristo Botew, der auch an der Universität für Architektur, Bauwesen und Geodäsie in Sofia unterrichtet. „Doch sie sollten sich keine Sorgen bezüglich ihrer Betriebssicherheit und Langlebigkeit machen, was natürlich nicht heißt, dass sie nicht instand gehalten werden sollen. Wenn es Probleme gibt, müssen diese rechtzeitig behoben werden. Die vernachlässigten Plattenbauten sind auf die mangelnde Wartung der Fassaden und einiger Treppenhäuser zurückzuführen. Die Gebäude aus vorgefertigten Betonplatten haben kein Ablaufdatum, sie sind langlebig und die sichersten Gebäude bei schweren Erdbeben“, behauptet Dimitar Nasarski und fügt hinzu, dass bisher nur ca. 8-9% dieser Bauten saniert wurden. Technische Pässe und ein Zertifikat für Energieeffizienz müssen bis 2023 alle Gebäude in Bulgarien haben“, erinnert der Ingenieur.
Jeder Einwohner einer Großstadt in Bulgarien hat natürlich seine eigene Sicht auf die Plattenbauten und dennoch kann sie wie folgt zusammengefasst werden: Die Plattenbauten mögen zwar eine Zukunft haben, diese hängt jedoch immer mehr von der ordnungsgemäßen Instandhaltung und Stabilisierung der Konstruktion und nicht von einer „kosmetischen Renovierung“ der Fassaden ab.
Das Verhältnis des Bulgaren zu seinem Heim als seine „Festung“, in der er Herr seines Lebens ist, spiegelt sich an den Fassaden der Plattenbauten wider. Viele der Wohneinheiten wurden entsprechend der Vorlieben und der finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer saniert. Deshalb sehen die Fassaden der mehrstöckigen Wohnblocks oft so aus, als wären sie mit Flicken versehen, die nicht dem Gesamterscheinungsbild des Gebäudes entsprechen.
Die Sanierung gestaltet sich schwierig, auch weil das Einverständnis zahlreicher Eigentümer erreicht werden muss und das ist in den meisten Fällen ein Ding der Unmöglichkeit.
„Bulgarien hat eine nationale Strategie bis 2030 mit ehrgeizigen Zielen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energiesanierung von Gebäuden verabschiedet. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr Programme zur Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden geplant werden", sagte Ina Bojadzhiewa lakonisch. Sie leitet die Abteilung für Energieeffizienzkontrolle bei der Agentur für nachhaltige Energieentwicklung.
Gergana Mantschewa faßte Interviews von Milena Wodenitscharowa vom BNR-Programm Hristo Botew zusammen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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