Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Am Tag der Hll. Konstantin und Helena – Stadtfest des ersten bulgarischen Urlaubsortes am Meer

Foto: BGNES

Am 21. Mai gedenken die christlichen Kirchen der heiligen Konstantin und Helena, die als „Apostelgleiche“ bezeichnet werden, was ihre Bedeutung unterstreicht.

Der römische Kaiser Konstantin der Große (280-337), der mit der Verlegung der Hauptstadt des Römischen Reiches von Rom nach Byzantion – dem später nach ihm benannten Konstantinopel bekannt ist, gewährte mit dem sogenannten „Mailänder Edikt“ „sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzugehören, die ein jeder für sich wählt“. Seine Mutter Helena hingegen veranlasste einer Legende nach Grabungen in Jerusalem, bei denen unter anderem Reste des Wahren Kreuzes und der Ort des Heiligen Grabes Christi gefunden wurden.

325 wurde das Christentum der römischen Religion gleichgestellt, alle einschränkenden Gesetze und Verordnungen wurden aufgehoben, Kirchen und Friedhöfe zurückerstattet. Als Alleinherrscher förderte Konstantin der Große zunehmend das Christentum und ließ viele Kirchen bauen.

Der Tag der heiligen Konstantin und Helena werden in den ihnen geweihten Kirchen besonders festlich begangen. Eine darunter befindet sich nördlich der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna im Ferienort „Hll. Konstantin und Helena“. Laut Überlieferungen sei bereits im 14. Jahrhundert an einer dortigen Heilquelle ein Kloster gegründet worden. Bis heute wird behauptet, dass das aus ihr sprudelnde Wasser bei Augenleiden helfe und den Geist stärke.

Heute wird der Gottesdienst um 9 Uhr mit einer Festmesse beginnen, dem eine Wasserweihe folgen soll. Damit wird das Fest eröffnet, das dem ersten bulgarischen Urlaubsort am Meer gewidmet ist.

In den Zeiten des Sozialismus war der Ort in „Druschba“ umbenannt, hat aber nach der Wende zur Demokratie wieder seinen alten Namen erhalten. Die Ortschaft erlangte Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung, als hier das größte Sanatorium der Balkanhalbinsel für Kinder errichtet wurde, die an Knochentuberkulose leiden.

Eine weitere interessante Tradition in Verbindung mit dem Tag der heiligen Konstantin und Helena: Im Strandscha-Gebirge ist ein uralter aus heidnischer Zeit stammender Brauch erhalten – der des Feuertanzes. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch viele Dörfer in der Region, in denen dieser Brauch gepflegt wurde. Im Zuge der Gräuel an den Christen während des Balkankrieges 1912 war die Tradition fast erloschen, blieb jedoch in abgelegenen und schwer zugänglichen Teilen des Strandscha-Gebirges erhalten, wie im Dorf „Bulgari“, in dem bis heute die Feuertänzer in die Glut steigen und ihre Tänze vollführen und zwar am 3. Juni, an dem nach altem Kirchenkalender die heiligen Konstantin und Helena speziell geehrt werden. 

Redaktion: Elena Karkalanowa

Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow

Fotos: BGNES, bgtourism.bg




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

UNESCO-Vertreter besuchen im Juli berühmte Kirche von Bojana

Die Kirche von Bojana wird für die Delegierten der 47. Tagung des UNESCO-Welterbekomitees , die im Juli in Sofia stattfinden wird, ein attraktiver Anziehungspunkt sein.  Die Kirche, nach den Heiligen Nikolaus und Pantaleon benannt, ist..

veröffentlicht am 12.01.25 um 08:50

144 Jahre bildet die Marinehochschule in Warna hochqualifizierte Kader aus

Die Marinehochschule Nikola J. Wapzarow in Warna feierte ihr 144-jähriges Bestehen. In all den Jahren folgt die Hochschule den Trends zur hochspezialisierten Ausbildung von Fachkräften in verschiedenen Berufsfeldern der Schifffahrt...

veröffentlicht am 11.01.25 um 11:10

Am Erscheinungsfest erhört Gott die Gebete der Gläubigen und der Heilige Geist heiligt das Wasser

Am 6. Januar feiert die orthodoxe Kirche eines der größten christlichen Feste - das Fest der Taufe oder der Erscheinung des Herrn, bei uns im Volksmund auch Jordanstag genannt. Dies ist der Tag, an dem der Heilige Johannes der Täufer den Herrn..

veröffentlicht am 06.01.25 um 13:32