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Globale Bildung als Instrument für kritisches Denken

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Kritisches Denken ist eines der wichtigsten Dinge, die sich die Jugendlichen in Bulgarien aneignen müssen. Davon ist Prof. Petranka Filewa, Vorstandsvorsitzende der „Bulgarischen Plattform für internationale Entwicklung“ und Dozentin für Journalismus an der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“ fest überzeugt. Diese Idee liegt auch den Wettbewerben „Globale Schule“ und „Globale Schule in Aktion“ zugrunde. Bewerben kann man sich zur Teilnahme daran bis zum 16. Juli.

Was ist globale Bildung? Sie dient als Werkzeug, um den Schülern kritisches Denken beizubringen und Verständnis über die Zusammenhänge in der Welt zu verschaffen. Mit Hilfe innovativer Methoden und Ansätze sollen sich junge Menschen auf ihre zukünftige Rolle vorbereiten - als denkende, kritische und aktive Weltbürger.

Fast 50 bulgarische Schulen sind Preisträger beider Wettbewerbe. Sie alle müssen auch weiter daran arbeiten, ihren Zöglingen eine neue und moderne Bildung zu bieten, meint Prof. Filewa:

Prof. Petranka Filewa

„Für uns ist es wichtig, dass die Schüler erkennen: Wir leben in einer globalen Welt, in der wir voneinander abhängen. Das Wichtigste ist, was im „Programm für International Student Assessment“ (PISA) als „globale Kompetenzen“ bezeichnet wird. Das heißt, durch ihr Verhalten und ihre Taten in der Schule sollen die Kinder beweisen, dass sie tolerant sind, die Meinungen anderer Menschen akzeptieren, die globalen Herausforderungen begreifen und in der Lage sind, mit ihnen umzugehen.“

Prof. Filewa erinnert daran, dass laut einer PISA-Umfrage aus dem Jahr 2018 die bulgarischen Kinder in puncto Lesekompetenz EU-weit am schlechtesten abschneiden. Auch ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Naturwissenschaften und Mathematik lassen zu wünschen übrig. Zugleich spielt die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit weiterhin eine große Rolle beim Erfolg von Teenagern. PISA popularisiert in Bulgarien den Begriff „funktionale Kompetenzen“. Es geht dabei um die Fähigkeit, Informationen zu verstehen, zu interpretieren und sich darin zurechtzufinden“, erklärt Prof. Petranka Filewa:

„Wir müssen die Schüler motivieren, kritisch zu denken. Sie brauchen „Medienkompetenz“. Wir haben während der Covid-19-Pandemie gesehen, wie Jung und Alt die Welt nicht kennen, Fake News für bare Münze nehmen und infolgedessen leiden. Die Jugendlichen müssen auch umweltbewusst sein, Unterschiede akzeptieren, sich in puncto Menschenrechte auskennen und sich im Klaren sein, dass ihre Freiheit dort endet, wo die Freiheit anderer beginnt. Ich bin überzeugt, dass sie sich dieses Wissen mit Hilfe moderner Methoden und Werkzeuge aneignen können“, sagte abschließend Prof. Petranka Filewa.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Archiv


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