Die höheren Strompreise, die Anfang Juli in Bulgarien in Kraft getreten sind, haben erneut die Unzufriedenheit der hiesigen Unternehmer hervorgerufen. Der Preisanstieg wurde damit begründet, dass die Preise innerhalb des EU-Emissionshandels rapide gestiegen sind und sich momentan bei 55 Euro pro Tonne und darüber bewegen. Im Endeffekt steigt damit der Strompreis auf dem regulierten Markt um durchschnittlich 4,4 Prozent an; der Preis für die Wärmeenergie sogar um rund 16,23 Prozent. Zudem sind die Aufkaufpreise für Strom, der aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird, um 20 Prozent gesunken, was die Lage zusätzlich verschlimmert. Eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen, die kleine Photovoltaikanlagen betreiben, und andere Firmen, die der Bulgarischen Vereinigung für Solarenergie angehören, klagen nun gegen die Entscheidung der Aufsichtsbehörde für Strom- und Wasserregulierung.
In einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk kommentierte der Vorsitzende der Vereinigung für Solarenergie, Dipl.-Ing. Wesselin Todorow, dass die präferentiellen Aufkaufpreise für elektrischen Strom aus erneuerbaren Energiequellen die einzige Form staatlicher Hilfe sei, die in diesem Bereich gewährt werde. Weiter meinte er:
„Angesichts des großen Sprungs der Rohstoffpreise im Weltmaßstab (für Eisen, Kupfer, Glas und Silizium, die für die Herstellung von photovoltaischen Zelle benötigt werden) werden die künftigen Investoren in kleine Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 20 Kilowatt mit der Senkung des Stromaufkaufpreises um 20 Prozent förmlich abgeschreckt.“
Verringerung der Treibhausgasemissionen, reinere Luft zum Atmen, Energie-Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in der Energie-Herstellung und Nutzung sind nur ein Teil der Vorteile, die den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern ermöglichen. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Energieträger von jedem leicht erschlossen werden können, der sich ihrer bedienen will.
„In Bulgarien gibt es weiterhin eine Reihe administrativer Hürden, die die Menschen entmutigt, die sich ernster mit grüner Energie befassen wollen“, klagt der Vorsitzende der Vereinigung für Solarenergie, Dipl.-Ing. Wesselin Todorow, der Parallelen zu Deutschland zog: „In absehbarer Zeit muss jedes Haus, jede Produktionshalle oder ein x-beliebiges anderes Gebäude in Deutschland auf dem Dach einen bestimmten Prozentsatz photovoltaischer Zellen aufweisen, die einen Teil der vom Netz in Anspruch genommenen Stromenergie ersetzen soll, die in dem Gebäude verbraucht wird. Um in Bulgarien photovoltaische Zellen auf dem Dach eines Wohnhauses anbringen zu können, muss man von allen Miteigentümern eine Einwilligung einholen, der jeweilige Wohnungsbesitzer muss ein Steuerlager registrieren und für den hergestellten elektrischen Strom eine Akzise entrichten“, klagt Todorow und setzt fort: „Für Probleme sorgen auch die alten Gesetze, die in keiner Weise einer Reform unterzogen worden sind. Es ist Wille für Veränderungen gefragt; jedem Bürger muss die Freiheit eingestanden werden, selbst über seine Energie-Unabhängigkeit zu entscheiden“, sagte abschließend der Vorsitzende der Vereinigung für Solarenergie, Dipl.-Ing. Wesselin Todorow in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk.
Zusammengestellt: Joan Kolev
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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