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Eine Studie der NBU zeigt die digitale Gesundheitskompetenz junger Bulgaren

Junge Menschen in Bulgarien suchen nach Online-Informationen wie sie gesund bleiben und nicht, wie sie sich selbst heilen können

Foto: BGNES

Die neuen Technologien sind seit Jahren fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Die Pandemie hat die digitale Transformation aller Branchen intensiviert, damit sie weiterhin funktionieren können.

„Covid-19 hat zu einer schnelleren Digitalisierung des Gesundheitswesens in Bulgarien beigetragen“, sagt Prof. Polina Michowa, Dozentin am Lehrstuhlfür Gesundheitswesen und Sozialwesen der Neuen Bulgarischen Universität (NBU). Zu diesem Ergebnis kamen sie und ihre Kollegen nach einer dreijährigen Studie, die den Zeitraum 2018 bis 2021 und Studenten aus sechs bulgarischen Universitäten zum Thema „Online-Suche nach Gesundheitsinformationen bei Jugendlichen“ umfasste. Die Studie wurde in zwei Phasen unterteilt – vor der Pandemie und während der Pandemie. An der ersten Phase beteiligten sich 683 Studenten undan der zweiten524.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden vor wenigen Tagen während einer öffentlichen Vorlesung und Diskussion bekannt gegeben, auf der es um die Kompetenz der jungen Bulgaren zu medizinischen Fragen ging. Es sollte auch festgestellt werden, inwieweit in Bulgarien Telemedizin und die medizinische Konsultation mit Hilfe eines elektronischen Geräts möglich ist.

46% der Befragten haben nach Gesundheitsinformationen im Internet bereits vor der Pandemie gesucht, sagte Prof. Polina Michowa in einem Interview für Radio Sofia. Überrascht hat sie allerdings die Tatsache, dass vor dem Coronavirus 33% der Befragten die Möglichkeit für Online-Medizin komplett ausgeschlossen haben. „26% räumten ein, dass sie bereit seien, eine Art Online-Konsultation zu nutzen, jedoch unter zahlreichen Bedingungen.“

Dieser Umstand hat sich nach dem Beginn der Pandemie drastisch geändert. Aus der zweiten Phase der Untersuchung wurde ersichtlich, dass 70% der jungen Menschen online nach Gesundheitsinformationen suchen. Der Prozentsatz derjenigen, die Online-Beratungsmöglichkeiten vollständig ausschließen, ist auf 22% gesunken.

Eine interessante Tatsache ist, dass diese jungen Menschen nicht blind irgendwelchen Internetseiten oder Foren vertrauen. Gefragt sind Meinungen von Experten und etablierte Foren, die Vertrauen aufgebaut haben.

Das Grundlegende ist, dass die jungen Leute nach Informationen suchen, wie sie ihren Status von gesunden Menschen halten können und nicht, wie sie sich selbst bei bereits aufgetretenen gesundheitlichen Problemen behandeln können.

Häufiger werden Gesundheitsinformationen im Internet von Menschen aus kleineren Siedlungen gesucht, deren Zugang zu einem Spezialisten eingeschränkt ist. Prof. Polina Michowa stellt klar, dass, da es sich um junge und vermutlich gesunde Menschen handelt, ihr Bedarf an Gesundheitsinformationen in den letzten zwei Jahren nicht dramatisch gestiegen ist, wie bei Menschen über 30 Jahren, bei denen sich das Interesse daran um das Doppelte und Dreifache erhöht hat. „Die Digitalisierung und Transformation einer jeden Branchen ist derzeit ein globaler Aspekt. In Bulgarien hat die Pandemie zu einer schnelleren Digitalisierung und Einführung neuer Technologien im Gesundheitswesen beigetragen. Das Ziel ist, Benachteiligten oder Menschen in Not, die die Gesundheitseinrichtungen nicht erreichen können, zu helfen. Ihnen soll die Chance auf medizinische Versorgung und Hilfe aus der Ferne gegeben werden. Es wird sich positiv auswirken, wenn diese Symbiose sich auch in Zukunft fortsetzt. Die Idee ist nicht, dass die Technologien den Arzt ersetzen, sondern dass sie ihn ergänzen“, ist Prof. Polina Michowa kategorisch.

Redaktion: Wessela Krastewa

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: BGNES


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