Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine scheinen zum absoluten Beweis dafür geworden zu sein, dass nichts mehr im Leben sicher ist, so wie wir es kennen. Die Wirtschaftsexperten würden gleich mit einstimmen: sicher stehen uns schwierige Zeiten bevor - aus sozialer, psychologischer, vor allem aber aus ökonomischer Sicht. Und je zuverlässiger und eindeutiger die Informationen sind, die wir haben, desto bessere Entscheidungen können wir über unsere Zukunft treffen, wie auch immer sie aussehen sollte!
Die internationale Organisation „Junior Achievement Bulgaria“ beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Finanzkompetenz von Bulgaren und veranstaltet verschiedene Bildungsprogramme speziell für junge Menschen. Das zehnte Jahr in Folge stehen die Mitglieder der Organisation hinter der Kampagne der „Global Money Week“ (GMW) in Bulgarien. Die Tage vom 21. bis 27. März werden unter dem Motto: „Baue deine Zukunft auf! Gehe clever mit dem Geld um!“ stehen.
„Die ganze Woche über werden verschiedene Schülerveranstaltungen, Wettbewerbe, Vorträge und andere Initiativen organisiert, um unsere Gesellschaft und insbesondere die Jugendlichen zu motivieren, darüber nachzudenken, wie man seine persönlichen Finanzen am besten verwalten sollte, wie man sich flexibel verhält und wie man auf digitalen Finanzbetrug nicht hereinfällt“, sagte in einem Interview für den BNR Irina Iliewa, Organisationsleiterin von JA Bulgarien.
„Statistiken für Bulgarien zeigen, dass das äußerst notwendig ist. Es ist wichtig, dass man seine Ausgaben entsprechend den Einkommen, auf die man zurückgreifen kann, mit Bedacht plant. Die gute Finanzkultur ist einer der Wege, um aus dem Teufelskreis der schnellen Kredite herauszukommen“, sagt Iliewa.
Je früher man sich eine solche Finanzkultur aneignet, desto schmerzloser wird man mit den finanziellen Turbulenzen in der Gesellschaft fertig werden. Deshalb beteiligen sich Schulen auf der ganzen Welt an der globalen Initiative. „Im Jahr 2021 nahmen an der World Money Week (trotz der Pandemie!) 11.500 junge Menschen im Schulalter, über 150 Schulen und 19.000 Erwachsene am traditionellen Webinar in Bulgarien teil, das wir veranstalten“, sagte Irina Iliewa.
„Es gelingt sogar den jungen Menschen, die sich an den Programmen beteiligen, ihre Eltern zu engagieren, die so ihr Finanzwissen verbessern. Vor allem, wenn es um neuere digitale Tools für die Arbeit geht“, erklärt der Organisationsleiter von JA Bulgaria.
In diesem Jahr haben die Organisatoren im Rahmen der „Money Week“ vier nationale Initiativen vorbereitet. Für die jüngsten Teilnehmer aus Kindergärten und Grundschulen ist der Wettbewerb für das kreativste Modell zum Thema „My Business“ gedacht. Schülerinnen und Schüler der 8. bis 12. Klasse können an einem Wettbewerb zum Thema „Financial #LIFEHACK for my future“ teilnehmen.
Zum ersten Mal wird ein nationaler Wettbewerb unter Beteiligung von Schülern, Studenten und Unternehmensvertretern organisiert, der von der Wirtschaftsuniversität in Warna ausgetragen wird. Das „Financial Innovation Camp“ findet vom 22. bis 25. März in drei Phasen statt. „Digitale Finanzsicherheit: Sicheres Bezahlen im Internet!“ wird das Thema des Webinars am 23. März sein.
Angehäuftes Wissen und Fähigkeiten sind ein Kapital, das nie an Wert verliert, meinen entschieden die Mitglieder von JA Bulgarien. Deshalb fördern sie auch in schwierigen Zeiten, wie den heutigen, die jungen Menschen.
„Unsere Unterstützung ist auf junge Menschen ausgerichtet, die sich den wirtschaftlichen Herausforderungen des Krieges künftig stellen müssen. Unsere regionale Organisation in Europa arbeitet mit jungen Menschen in Russland, der Ukraine, Moldawien und Rumänien zusammen – Länder, in denen die Krise unterschiedliche Dimensionen haben wird. Die Vereinigung unserer 42 Organisationen in Europa hat einen Fonds eingerichtet, um in erster Linie rein humanitäre Hilfe zu leisten. Wir erarbeiten aber auch verschiedene Programme, die diese jungen Menschen und ihre Familien unterstützen sollen, die sich in einem neuen Umfeld wiederfinden; für sie wird es sehr wichtig sein, ihre Fähigkeiten in Bezug auf Unternehmertum und finanzielle Allgemeinbildung zu entwickeln - Dinge, die sie im Augenblick nicht brauchen, aber schon in wenigen Monaten wird das der nächste Schritt zur Normalisierung ihres Lebens sein“, ist Irina Iliewa überzeugt.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: jabulgaria.org, Archiv
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