Vor genau einem Jahr haben wir den bulgarischen Projektfinalisten für den Europäischen Jugendpreis „Karl der Große“ – „Modell Europäische Union Sofia 2021“ vorgestellt. Heute befindet sich das Projekt, hinter dem ein Team aus jungen Leuten steht, in seiner Endphase. Die monatelange Arbeit am Projekt gipfelt in einer internationalen Konferenz in Form einer Simulation des Gesetzgebungsverfahrens der Institutionen der Europäischen Union. Die Konferenz findet vom 9. bis 12. Juni in Sofia statt. Daran werden sich fast 100 Jugendliche aus Bulgarien und Europa beteiligen und sich über die aktuellen europäischen Richtlinien und Verordnungen austauschen. Zur Diskussion stehen zwei Themen – Cybersicherheit und Jugendpolitik.
„Im Kontext des Europäischen Jahres der Jugend 2022 ist die Bedeutung unserer Veranstaltung umso wichtiger“, sagte die 23-jährige stellvertretende Projektleiterin Viktoria Russewa. Man kann sich bis zum 24. April zur Teilnahme an der Konferenz anmelden, die in Präsenz durchgeführt wird.
„Jeder junge Mensch zwischen 18 und 30 Jahren aus einem europäischen Land, und nicht nur, kann sich zur Teilnahme am Projekt bewerben. Die Bewerbung erfolgt online und das Formular ist auf unseren offiziellen Webseiten zu finden. Dort kann man sich auch über alle Details des Projekts informieren sowie über das Programm der Konferenz und die Rollen, in die jeder während des Events schlüpfen kann. Die Veranstaltung wird komplett auf Englisch abgehalten – sowohl das offizielle als auch das soziale Programm, das interkulturelle Abende und verschiedene Veranstaltungen beinhaltet, durch die wir den Teilnehmern Bulgarien vorstellen werden“, sagte Viktoria Russewa in einem Interview für „Radio Bulgarien“.
Sie ist überzeugt, dass die Veranstaltung das Potenzial hat, Menschen jeden Alters dazu zu inspirieren, ihre Ideen im Namen einer besseren europäischen Zukunft zu entwickeln. Das Team des Projekts „Modell Europäische Union Sofia 2022“ wird auch den 22. April, den Tag der Erde, begehen. „Unser Projekt hat eine klare Haltung und setzt den Fokus auf Nachhaltigkeit, Abfallminimierung und Umweltfreundlichkeit“, sagte Viktoria und weiter:
„Unsere Konferenz wird gänzlich ohne Papier abgehalten. Während unserer bisherigen Arbeit wurden keine Flüge im Zusammenhang mit dem Projekt gebucht.“
Wenn wir über Europa und die Veränderungen sprechen, die sich ereignen, können wir das Thema Ukraine-Krieg nicht ignorieren. Als Studentin an der Universität Wien verbringt Viktoria Russewa die meiste Zeit in der österreichischen Hauptstadt. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Geschehnisse der letzten zwei Monate die jungen Menschen bewegen. „Es kann auch nicht anders sein“, meint sie.
„Die jungen Menschen sind genauso sensibel wie alle anderen, sogar noch mehr. Da ich Politikwissenschaft studiere, tauschen wir uns ständig über das Geschehen aus und zwar nicht nur an der Uni. Unsere Sensibilität führt aber nicht dazu, dass wir uns machtlos fühlen, sondern im Gegenteil. Ich war noch nie so inspiriert, etwas zu unternehmen, jemandem zu helfen, durch meine Handlungen Veränderungen herbeizuführen. Gerade in Wien gibt mir alles, was ich um mich herum sehe, Hoffnung, dass alle helfen können. Ich sehe überall Solidarität und sie ist nicht passiv. Ich sehe Menschen, die anderen Menschen in Not aktiv helfen und sie unterstützen. Ich spreche sogar von kleinen Gesten von Bürgern, die mit ukrainischen Kindern Ball oder Karten spielen und ihnen damit die Möglichkeit geben, wieder Kind zu sein. Das gibt mir selbst jeden Tag neue Hoffnung“, sagte Viktoria.
Letzten Endes dürfen wir nicht vergessen, dass Europa, unser eigenes Land oder einfach der Ort, an dem wir leben, in erster Linie von uns selbst abhängen. Die Veränderung liegt in unseren persönlichen Entscheidungen und Handlungen und die Jugendlichen sind die nächsten, die diese Botschaft als Staffel übernehmen. Oder vielleicht geben sie sie an uns weiter. Wir werden es im Juni während der Internationalen Konferenz des Projekts „Europäische Union Sofia 2022“ erfahren.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv, Facebook/MEUSofiaEs gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..
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