Soulfia ist keine gewöhnliche Musikgruppe, sondern ein freies Projekt reisender Musiker, der sich jeder jederzeit anschließen kann. Sie wurde vor acht Jahren von einer Handvoll Enthusiasten gegründet, ist aber im Laufe der Zeit gewachsen und vereint mittlerweile Hunderte von Gleichgesinnten. Soulfias Musik ist eine Mischung aus bulgarischer Folklore mit Vibes vom Balkan und dem Nahen Osten. Es wird nicht nach Noten gespielt, sondern nach Gehör, wobei nach verschiedenen Volksmotiven aus Bulgarien, Nordmazedonien, Griechenland, der Türkei, Syrien, dem Iran und vielen anderen Ländern improvisiert wird. „Wir reisen mit unseren Musikinstrumenten durch Bulgarien und die Welt und das bedeutet, dass wir fast jeden Tag irgendwo auftreten. Dabei lassen uns von der lokalen Kultur, den Menschen und ihrer Lebensweise inspirieren und versuchen, unsere Musik mit der örtlichen Folklore zu bereichern", sagt Zwetelin Petrow, einer der Bandmitglieder von Soulfia.
Die Suche nach Freiheit und spiritueller Entwicklung führte die Musiker nach Indien und Nepal. Ihren Improvisationen schließen sich Musiker der lokalen Gemeinschaften an und das führt zu einer interessanten Verschmelzung von ethnischen Rhythmen und Schwingungen. Die Live-Aufnahmen werden auf YouTube und die Facebook-Seite von Soulfia hochgeladen.
"Hunderte von Musikern aus vielen Ländern haben sich bisher während der Reisen unseren Jamsessions angeschlossen“, erzählt Zwetelin Petrow für Radio Bulgarien. „Während der Auftritte sind verschiedene Musiker dabei. Unser Rekord bisher war, 16 Musiker auf die Bühne zu bringen. Inzwischen sind wir zu einer Bewegung geworden und an vielen Orten Bulgariens sind Gruppen von Menschen sehen, die frei bulgarische Folksmusik spielen. Die Lieder werden so gelernt, wie es früher auf dem Dorfplatz üblich war. Man braucht kein Berufsmusiker zu sein, Musikunterricht genommen haben oder bei Proben dabei gewesen zu sein. Alles wir hier und jetzt gelernt und immer nach Gehör.“
Soulfia ist nicht nur ein Musikprojekt. Die Enthusiasten bauen umweltfreundliche Häuser in Berg- und Waldgebieten aus natürlichen Materialien wie Stein, Holz, Lehm. Zwetelin Petrow ist überzeugt, dass wenn Menschen etwas gemeinsam aufbauen, es der gesamten Gemeinschaft zugutekommt. „Auf diese Weise fühlen sie sich verbunden und zu Hause.“
Außer zu spielen und zu bauen, sind die Teilnehmer von Soulfia an Malereien von typischen bulgarischen Stickereien an den Wänden mehrerer Gebäude in Sofia und nicht nur dort beteiligt. „Das die Häuser ausgemalt wurden, hat es in Bulgarien schon immer gegeben. Das ist nicht nur schön anzusehen, sondern erhöht auch die Energie im jeweiligen Raum. Stickereien sind in der Kleidung, den Trachten und sogar an den Gefäßen der Bulgaren zu bewundern“, sagt Zwetelin Petrow und erzählt von der letzten Aktion von Soulfia an der Schmalspurbahn Septemwri-Dobriniste.
„An den Bahnhöfen Zwetino, Awramovo, Jakoruda und Bansko entlang der Strecke haben wir spezielle Installationen aus Stickereien aufgestrellt“, erzählt Zwetelin Petrow. „Die Botschaft von Soulfia ist an junge Menschen gerichtet und will sie ermutigen, sich durch Musik oder Malerei auszudrücken, die Städte zu verlassen, zu reisen und den Weg der nachhaltigen spirituellen Entwicklung und Freiheit zu suchen.
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