In der südostbulgarischen Stadt Jambol wurde die erste Ausstellung des Landes mit bulgarischen Kochbüchern und anderen kulinarischen Veröffentlichungen, angefangen von 1870 bis heute, eröffnet. Die Exponate stammen aus der privaten Sammlung von Marin Lessew. Im Laufe von mehr als drei Jahrzehnten hat er alles gesammelt, das zum Thema Kochkunst in Bulgarien veröffentlicht worden ist. Seine Sammlung umfasst mittlerweile über 8.000 Bücher, Zeitschriften und Zeitungen mit alten bulgarischen Kochrezepten. Aufgrund dieses riesigen Volumens konnten lediglich 240 davon ausgestellt werden.
Die Exposition konzentriert sich auf traditionelle Rezepte aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute. Zu sehen sind gedruckte Ausgaben und Manuskripte, die in der neueren Geschichte des Landes mehreren Generationen von Köchen und Liebhabern der Kochkunst als Inspiration gedient haben.
„In Bulgarien und auf der ganzen Welt gibt es eine Tendenz, nach dem authentischen, vergessenen Geschmack zu suchen“, sagte in einem Interview für BNR Stara Sagora der stellvertretende Landwirtschaftsminister Georgi Sabew, der an der offiziellen Eröffnung der Exposition teilnahm.
„Das Ziel einer solchen Initiative ist es, vergessene bulgarische Produkte und Rezepte zu popularisieren. Der Sammler teilte in einem Gespräch mit, dass es vor fast 100 Jahren einen ähnlichen Trend gegeben hat – die Bulgaren begannen, nach mehr Informationen über die Lagerung und Konservierung solcher Produkte zu suchen. Und das ist äußerst wichtig, denn diese traditionellen bulgarischen Produkte und die Art und Weise, wie sie zubereitet und gelagert werden, machen uns einzigartig. Die Ausstellung und die vorgestellte Literatur sind eine sehr gute Grundlage für die Entwicklung des kulinarischen Tourismus in Bulgarien.“
Die Ausstellung wird von einer Verkostung begleitet – alle Besucher können traditionelle Gerichte aus der Region Jambol probieren, die von hiesigen Nachwuchsköchen zubereitet werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Jambol mit einer Reihe von Speisen berühmt, wie seine Kuttelsuppe, verschiedene salzige und süße Backwaren, Halva, Opferlamm-Suppe, Trahana, Gözleme, İmam bayıldı, mehrere Arten von Römertopfgerichten, Katma und Pasteten mit unterschiedlichen Füllungen.
„Kulinarischer Tourismus ist die Visitenkarte Bulgariens vor der Welt“, sagte Georgi Sabew und fügte hinzu, dass derzeit ein Rahmenprogramm zur Entwicklung des kulinarischen Tourismus in Arbeit sei, das darauf abziele, lokale und regionale traditionelle Produkte im Land selbst bekannt zu machen. Erstellt wird eine spezielle digitale kulinarische Landkarte Bulgariens. Laut Sabew besitze jede Region unseres Landes das Potenzial für die Entwicklung des kulinarischen Tourismus.
„In Ostbulgarien und entlang der Schwarzmeerküste haben wir zum Beispiel traditionelle Fischprodukte und verschiedene Methoden zu ihrer Konservierung. In den Bergregionen herrscht wiederum ein spezifischeres Klima, das zum Entstehen einer Vielzahl von Fleischprodukten beigetragen hat; zum Beispiel werden dort Rohwürste auf eine besondere Weise getrocknet. Im Flachland hingegen gibt es mehr Produkte und Gewürze, die auch als Konservierungsmittel verwendet wurden. Der kulinarische Tourismus richtet sich sowohl an ausländische als auch an bulgarische Touristen, die das Traditionelle, das Alte suchen. Die Vereinheitlichung der Speisen lässt den bulgarischen Verbraucher nach etwas Anderem suchen, nach dem vergessenen Geschmack.“
Die interessante kulinarische Ausstellung wird bis zum 10. Dezember in der alten Markthalle in Jambol zu sehen sein. Die Organisatoren sind die Gemeinde Jambol und die Stiftung „Jambol – Geschmack und Tradition“.
Zusammengestellt: Weneta Nikolowa (nach einem Interview von Sornitza Semerdschiewa, BNR Stara Sagora)
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Facebook /Marin LessewAm 6. September 1885 wurde Bulgarien wieder zu einem geeinten Land. In einem Interview für Radio Bulgarien sprach der Professor der Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ochrid“, Iwan Iltschew, über die Faktoren, die zur erfolgreichen..
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