Siebzehn Rothirsche und 96 Damhirsche wurden diesen Winter in den östlichen Rhodopen ausgewildert, teilte die Stiftung „Wilde Rhodopen“ mit. Die Tiere stehen unter ständiger Beobachtung und dürfen in den nächsten 5 Jahren nicht gejagt werden. In den letzten zehn Jahren wurden derart insgesamt über 650 neue Hirsche beider Arten in den Rhodopen ausgewildert. Das ist die größte Wiederansiedlung von Hirschen in Bulgarien. „Unser Ziel ist es, zwei der drei in Bulgarien vorkommenden Hirscharten in den gesamten östlichen Rhodopen wieder anzusiedeln“, erklärte Stefan Awramow, Experte der Stiftung „Wilde Rhodopen“. Bis Ende Februar dieses Jahres werden weitere 35 Rothirsche, deren Artenvielfalt zu den am besten erhaltenen in Europa zählt, in diese Gegend umgesiedelt.
Rot- und Damhirsche waren in der Vergangenheit in Bulgarien weit verbreitet. Der Damhirsch ist auf verschiedenen Schmuckgegenständen aus der thrakischen Zeit abgebildet und seine knöchernen Überreste wurden in fast allen prähistorischen Siedlungen Bulgariens gefunden. Man geht davon aus, dass die Damhirsche im frühen Mittelalter durch die Menschen ausgerottet wurde. Die Wiederansiedlung der Art in Bulgarien begann Anfang des 20. Jahrhunderts.
Hirsche sind für Wanderer und Fotografen ein interessantes Beobachtungs- und Fotomotiv. Naturschützer sind der Meinung, dass die Zunahme der Hirschpopulation dazu beitragen wird, das Gebiet als ganzjähriges Touristenziel zu etablieren.
Das Team der Stiftung „Wilde Rhodopen“ hat sich zum Ziel gesetzt, dass in fünf Jahren mindestens 50 Rothirsche und 300 Damhirsche in den östlichen Rhodopen in freier Wildbahn leben.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Stiftung „Wilde Rhodopen“
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