Nach zehnjähriger Pause wird die bulgarische Popmusik-Prima Lili Iwanowa wieder ein großes Konzert in Brüssel geben. Es findet heute Abend ab 20.00 Uhr Ortszeit im legendären Flagey-Konzertsaal der belgischen Hauptstadt statt und steht unter der Schirmherrschaft des bulgarischen DPS-Europaabgeordneten Ilhan Kyuchuk, der auch Ko-Vorsitzender der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) im Europäischen Parlament ist.
Die Nähe des Konzerts zum Datum des bulgarischen Nationalfeiertags am 3. März ist nicht zufällig:
„Ich habe immer daran geglaubt, dass die Kultur die Menschen verbindet und wir als Gesellschaft und als Politiker der bulgarischen Gemeinschaft, die sich aus verschiedenen Gründen zur Auswanderung entschlossen hat, viel zu verdanken haben. Das Konzert von Lili Iwanowa korrespondiert mit unserem Nationalfeiertag und erfolgt auf Wunsch von ihr am 6. März. Es ist nur ein Teil ihres Besuchs in Brüssel“, sagte Ilhan Kyuchuk gegenüber der Musikredakteurin des BNR Scheni Monewa. Auf dem Programm von Lili Iwanowa in der belgischen Hauptstadt steht auch ihr Empfang im Brüsseler Rathaus, wo man ihr Ehrungen zuteil kommen lässt, die immer noch geheim gehalten werden.
Es werden auch die Aktivitäten der nach Lili Iwanowa benannten Stiftung zur Förderung der bulgarischen Musik und Kultur im Europäischen Parlament vorgestellt. Mit der Gründung der Lili Iwanowa Stiftung durch die Sängerin im Sommer 2023 wurde die Idee über einen Gastauftritt im Herzen Europas geboren. Das ist ein würdiger Ort für eine Künstlerin vom Rang Lili Iwanowas. „Tina Turner Osteuropas“ - so nannte sie Diederik de Schaetzen, Generalsekretär der ALDE, gegenüber dem BNT. Als leidenschaftlicher Pianist und Fan guter Musik stellte er sofort sich hinter die Idee, ein Konzert der bulgarischen Pop-Prima in Brüssel zu organisieren.
„Die Anwesenheit von Lili Iwanowa hier, an einem Ort, an dem Jacques Brel und viele andere legendäre Musiker Konzerte gegeben haben, bedeutet, Verbindungen zwischen den Ländern zu knüpfen. Und das ist in der Tat das Ziel meiner Arbeit. Die Kultur verbindet uns“, betonte er.
Das Interesse der bulgarischen Gemeinschaft an diesem Konzert ist groß, so Kyuchuk gegenüber dem BNR. Er rechnet damit, dass auch viele seiner europäischen Kollegen das Konzertbesuchen werden, darunter die bulgarische EU-Kommissarin Iliana Iwanowa, die Fraktionsvorsitzende von „Renew Europe“ Valérie Hayer, Abgeordnete aus verschiedenen Ländern sowie belgische Politiker, die der Gruppe für Freundschaft zwischen Bulgarien und dem Königreich Belgien angehören. Eine besondere Einladung gilt auch den Vertretern und Botschaftern der Westbalkanländer, wo Lili Iwanowa als Stimme und Emblem Bulgariens gilt.
Die Popularisierung der Veranstaltung in Europa hat bereits die bulgarische Gemeinschaft in Belgien in Gestalt von Nichtregierungsorganisationen sowie den diplomatischen Korps unseres Landes in den Niederlanden, Deutschland, Luxemburg und Belgien vereint, sagte Ilhan Kyuchuk, der die Kultur als wichtigen Teil des Codes der Bulgaren ansieht.
„Wo Lili Iwanowa ist, ist Bulgarien - wo Bulgarien ist, ist Lili Iwanowa – beides geht Hand in Hand. Und wir müssen uns sehr um unsere Giganten der Kultur und der Kunst kümmern, denn sie sind die Diplomaten Bulgariens“, fügte der bulgarische des Europaabgeordnete hinzu.“Um noch offener zu sein: Es gibt keinen bulgarischen Diplomaten, der eine solche Arbeit leisten kann wie Lili Iwanowa mit ihrer Stimme. Wir haben das im Laufe der Jahre gesehen, und wir schulden ihr Respekt. Ich sehe das Konzert von Lili Iwanowa und ihren gesamten Besuch in Brüssel als Teil der bulgarischen Kulturdiplomatie im Ausland an“, ergänzte Ilhan Kyuchuk.
Das Flagey-Zentrum ist ein architektonisches und kulturelles Wahrzeichen von Brüssel. Er wurde 1938 im Art-Déco-Stil fertig gestellt und sein Konzertsaal bietet eine der besten Akustiken der Welt an, weshalb er sich für klassische, Jazz- und zeitgenössische Musik besonders gut eignet. Musiker von Weltrang wie Édith Piaf, Chuck Berry und Chet Baker sind dort aufgetreten. Auch der Soundtrack zu Martin Scorseses „The Aviator“ wurde in der Brüsseler Philharmonie aufgenommen.
Heute Abend erklingen dort nun einige der beliebtesten Lieder der bulgarischen Musik-Prima in neuen Arrangements von Angel Djulgerow. Auf der Bühne werden neben Lili Iwanowa auch ihre Musiker vom „Li Orchestra“ stehen.
Text: Wessela Krastewa, basierend auf Interviews von Scheni Monewa vom BNR-Inlandsprogramm „Horizont“ und von Angelina Piskowa, BNR-Korrespondentin in Brüssel
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