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Pernik ist bereit für das lauteste und farbenprächtigste Winterfest in Europa - „Surwa“

20 ausländische Gruppen aus Westeuropa und den Balkanstaaten werden zum Schembartlauf erwartet

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Foto: surva.org

Die Stadt Pernik liegt nur 35 km südwestlich von Sofia und jeder kennt sie als „Stadt des schwarzen Goldes“ oder „Stadt der Bergleute“. In den letzten Jahren hat sich das Image von Pernik jedoch gewandelt. Immer öfter verbindet man die Stadt mit dem lauten und farbenfrohen Surwa-Fest, das seinen Namen von einer alten Volkstradition hat, bei der der Winter mit viel Getöse und gruseligen Tiermasken vertrieben wird.

Seit jeher ziehen im ersten und kältesten Monat des neuen Jahres in diesem Teil unseres Landes Männer in furchterregenden Kostümen (Kukeri, Surwakari, Babugeri genannt) mit schweren Kreuzen umher, deren rituelle Prozession die wichtige Aufgabe hat, die Teufel zu verjagen und das Leben im neuen Jahr „neu“ beginnen zu lassen.


Dieses Ritual hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die einstige Bergbaustadt ist zu einem Sammelpunkt für Schembartläufer aus aller Welt geworden.


Wenige Stunden trennen uns vom 31. „Surwa“-Festival in Pernik. Dies ist das größte Winterfest in Europa, das die bulgarische Stadt in eine europäische Winterkarnevalshauptstadt verwandelt, sagen die Organisatoren der Gemeinde Pernik.

Es ist bemerkenswert, dass die Zahl der Teilnehmer am Maskenumzug jedes Jahr wächst. Dieses Jahr werden mehr als 12.000 Teilnehmer erwartet, darunter 20 ausländische Gruppen aus Westeuropa und dem Balkan.

Sie alle sind Teil des Programms des Internationalen Festivals der Maskeradenspiele „Surwa“.


Die Maskenumzüge beginnen am Freitag, dem 24. Januar, und werden am Samstag und Sonntag, dem 25. und 26. Januar, fortgesetzt, so dass alle, die möchten, die Tradition ihrer Region der Öffentlichkeit präsentieren können.

„So können wir Teilnehmer aus dem ganzen Land versammeln, ohne jemanden zurückzuweisen. Und dieses Jahr gibt es eine Rekordzahl von Kindern unter den Teilnehmern - fast 2.000. Das zeigt, dass die Tradition nicht nur bewahrt wird, sondern sich auch weiterentwickelt“, sagte Adrian Skrimow von der Gemeinde Pernik und weiter:

„Natürlich entwickelt sich auch das Festival weiter. Und dieses Jahr können alle, die gerne dabei sein möchten, aber nicht können, das Fest über unsere Online-Plattform /Surva.org/ und über unsere Facebook-Seite verfolgen. Und für die Einwohner von Pernik wird das lokale Fernsehen den Karnevalsumzug live übertragen. „Surwa“ kann nicht ohne seine Tausenden Teilnehmer und Träger der Tradition stattfinden. Es ist eine Freude, dass sie immer mehr werden und dieses Jahr 10 neue bulgarische Gruppen kommen. Entweder haben sie vor mehr als 30 Jahren an den Umzügen teilgenommen oder sie haben überhaupt nicht teilgenommen, weil sie neu gegründet wurden. Und dieses Jahr kommen Gruppen aus Italien, Spanien, Portugal, Nordmazedonien, Serbien, Rumänien, Griechenland und natürlich unsere Freunde aus Slowenien. Sie sind die Lieblinge des Publikums.“


Die Menschen aus den Dörfern um Pernik sagen, dass es hier seit jeher Maskenspiele gibt. Das erste organisierte Surwa-Festival fand 1966 statt und hatte bescheidene 800 Teilnehmer, erinnert die Gemeinde Pernik. Ursprünglich fand es in unterschiedlichen Zeitabständen statt - alle 4 Jahre oder alle 2 Jahre, aber seit 2008 ist es zu einer jährlichen Veranstaltung geworden


Alles an diesem Fest ist authentisch und basiert auf der langjährigen Tradition von „Surwa“ in Pernik. Und die Kälte im Januar ist einer der Vorteile von „Surwa“, wie die örtlichen Surwakari sagen.

„Das ist genau das richtige Wetter, auf das sich alle in Pernik verlassen, um ihre schweren Kostüme aus Wolle und Tierfellen anzuziehen“, erklärte Adrian Skrimow.

Die internationalen Gäste sind bereits eingetroffen, um ihre Traditionen und Kolorit zu präsentieren:


„Wir versuchen, die Gruppen jedes Jahr anders zu gestalten, damit die Einwohner von Pernik und die Gäste des Festivals auch verschiedene Traditionen und Köstume sehen können. Wir haben interessante Maskengruppen aus Nordmazedonien, und sehr beeindruckend sind die Traditionen der Italiener, die unseren sehr ähnlich sind. Der Rhythmus ihrer Bewegungen ist anders, aber im Aussehen sind sie unseren Surwakari und Kukueri sehr ähnlich. Das Gleiche gilt für die Portugiesen, die der bulgarischen Art der Maskerade ebenfalls sehr ähnlich sind. Dieses Jahr werden mehr als 250 Tänzer, Akrobaten, Feuerjongleure, Sänger, Musiker sowie Puppenspieler, Babugeri und viele andere Figuren an der Eröffnung des Festivals am Freitag teilnehmen“, verriet uns Adrian Skrimow einen Teil des Programms und ergänzte, dass die Eröffnung von „Surwa“ für ihn als Zuschauer die größte Aufregung und Freude ist:


„Jedes Jahr hat das Festival eine andere Vision und wir versuchen, es jedes Mal anders zu gestalten, aber das Motto dieser Maskenspiele bleibt immer gleich: „Freut euch auf Surwa“. So lautet auch unsere Einladung. Kommt also am 24., 25. und 26. Januar nach Pernik, damit wir uns alle gemeinsam an diesem buntesten, lautesten und größten Karneval in unserem Land und in Europa freuen und Spaß haben können!“


Autor: Gergana Mantschewa

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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