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Bulgarien ist das Land mit dem größten Goldvorkommen in Europa, behaupten Geologen

Bulgarien sei Teil vom s.g. "goldenen Dreieck", behaupten Geologen von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.
Foto: Tanja Harisanowa
Über 60 Goldlagerstätten soll es Experten zufolge in Bulgarien geben. Die Kenner behaupten, dass die Goldvorkommen in Bulgarien mehr als 13.000 Tonnen seien. Die Geologen an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften haben errechnet, dass 150 Milliarden Euro in Bulgariens Boden schlummern. Bulgarien sei das Land mit dem größten Goldvorkommen in Europa, denn unser Land sei Teil vom s.g. "goldenen Dreieck". Eine der Dreieckspitzen ist Südafrika, immerhin das Land mit den größten Vorkommen an Edelmetallen. Dr. Emil Minew von der Akademie der Wissenschaften erläutert:

"Die Zonen mit Goldvorkommen in Bulgarien, die auf verschiedenen Karten festgehalten werden, gehören zu einer Goldlagerstätte in Südafrika, die infolge eines Bruchs in der Erdkruste entstanden ist", erläutert Dr. Minew. "Dieser Bruch verläuft von Südafrika nordwärts, überquert den Äquator, führt weiter durch Ägypten, das Niltal und Kleinasien und erreicht das Schwarze Meer, wo er sich in zwei teilt und so die Balkanhalbinsel erreicht. Somit liegt Bulgarien im so genannten goldenen Dreieck", erläutert der Geologe.
Der Goldboom in bulgarischen Landen setzte bereits zur Zeit der alten Thraker v.Chr. an. Im Ostteil der Rhodopen, im Süden Bulgariens, waren die Thraker die ersten, die Gold verarbeiten konnten. Die alten Legenden erzählen vom "goldenen Reich" in den Rhodopen. Wie Dr. Minew berichtet, sollen die Thraker relativ problemlos das Gold gewonnen haben, weil die Vorkommen unmittelbar unter der Erdkruste lagen. Zu Römischer Zeit wurde die Goldgewinnung regelrecht industrialisiert, einschließlich auf dem heutigen Territorium Bulgariens.
Doch, kehren wir in die heutige Zeit zurück, denn Anfang des 21. Jahrhunderts können wir wieder vom Goldrausch sprechen. Vielleicht auf der Suche nach alternativen Beschäftigungsfeldern im Zuge der Wirtschaftskrise haben mehrere Unternehmen die Genehmigung des Umweltministeriums erhalten, Golderz in der Umgebung von Kardschali und Krumowgrad in den Rhodopen bergmännisch zu fördern. In Goldgräberstimmung ist man auch in der Region um Sofia, wo die alte Grube Tschelopetsch wieder in Betrieb genommen wurde. Die Investoren erwarten, dass bis zu 10 Tonnen Gold pro Jahr gefördert werden können. Für den Geologen Dr. Minew nicht weiter verwunderlich, denn die Umgebung von Sofia ist für die Goldvorkommen bekannt.

"Angaben aus sozialistischer Zeit belegen, dass in der besagten Grube bis zu 8 Tonnen Berggold vom Gestein abgebaut wurden. Solche Informationen gelangten jedoch nicht an die Öffentlichkeit damals. Ehemalige Bergarbeiter berichten jedoch von zahlreichen Räumen voller Goldbarren", berichtet Dr. Minew.

Westlich von Sofia, in der Gegend von Pernik, vermuten die Geologen riesige Goldvorkommen. Dr. Minew kann es nur bestätigen – Pernik liegt auf 950 Tonnen Gold, behauptet er und zitiert alte geologische Untersuchungen, die bis 1997 streng geheim waren. Nun ist man dabei, in den kommenden drei Jahren 22 Quadratmeter durchzustöbern. Für Dr. Minew kann das Gold Bulgarien aus der Wirtschaftskrise holen.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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