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Smiljaner Bohnen – Gesundheit und Genuss mit Slow-Food-Status

© Foto: Weneta Nikolowa

Aus der Smiljaner Bohnen werden zahlreiche bulgarische Spezialitäten gezaubert
Auf die Frage nach dem typischsten Nationalgericht gibt es für viele Bulgaren nur eine Antwort – Bohnen. Wie man sie auch zubereitet, als leckeres Süppchen, als Gericht mit dem Aroma wilder Kräuter oder als vitaminreichen Salat - die Bohnen haben im Alltag und zu besonderen Anlässen einen Stammplatz auf der Tafel der Bulgaren. Die wohl bekannteste bulgarische Bohnensorte wird einzig und allein im Rhodopendorf Smiljan angebaut, daher auch ihr Name Smiljaner Bohnen. Die Smiljaner Bohne ist eine Delikatesse, die nicht nur im Mund zergeht sondern auch gesunde Nährstoffe enthält. Aus diesem Grund wurde sie in die Kategorie Slow Food aufgenommen. Kürzlich engagierte sich die internationale Bewegung für gesunde Ernährung und Förderung von Bioprodukten „Slow Food“, den Vertrieb der Smiljaner Bohnen unter ihrem rechtlich geschütztem Markennamen finanziell zu unterstützen.

Der würdige Vertreter aus der Familie der Kulturpflanzen zeichnet sich durch große gescheckte oder schneeweiße Bohnen aus, aus denen zahlreiche bulgarische Spezialitäten gezaubert werden. Die Bohnen aus dem kleinen Rhodopendörfchen sind sehr beliebt und erfreuen sich reger Nachfrage. Obwohl deren Markenname rechtlich geschützt ist, verkaufen „pfiffige“ Händler allerlei andere Sorten als Smiljaner Bob. Allerdings wollen die Hersteller derartige Praktiken künftig unterbinden. Und rechnen dabei mit der finanziellen Hilfe der Slow-Food-Bewegung, der sich auch Smiljan, die Heimat der leckeren und gesunden Pflanze, angeschlossen hat.

© Foto: Weneta Nikolowa

Zur guten Qualität der Bohnen tragen viele Faktoren wie Höhenlage, Luftfeuchtigkeit, geografische Lage des Dorfes Smiljan bei.

Kürzlich sagte Slow Food die Finanzierung einer Verpackungsanlage in Smiljan zu. Damit soll zudem die Qualitätskontrolle vor Ort gesichert werden. Jede Packung Smiljaner Bohnen soll künftig mit einem Hologramm-Sticker sowie dem Slow-Food-Emblem versehen werden. Davon erhoffen sich die Einwohner des Rhodopendörfchens einen hohen Wiedererkennungswert am bulgarischen Markt. „Mit 20 bis 40 Tonnen jährlich produzieren wir sozusagen eine Delikatesse. Deshalb haben wir uns bisher lediglich auf den Binnenmarkt konzentriert“, sagt der Bürgermeister von Smiljan, Safedin Tschikurtew. Warum sind die Smiljaner Bohnen so lecker und gesund?

„Viele Faktoren tragen zur guten Qualität unserer Bohnen bei - Höhenlage, Luftfeuchtigkeit, geografische Lage“, behauptet Bürgermeister Tschikurtew. „Unser Dorf liegt am Oberlauf des Arda-Flusses, in einer Gebirgsregion mit einer Höhenlage zwischen 820 und 875 Metern. Das Klima ist gemäßigt, im Sommer ist es Gott sei Dank kühl. Denn bei Außentemperaturen von über 33°C verlieren die Pflanzen ihre Blüten. Alles andere ist Handarbeit. Wir nutzen weder Insekten- und Pflanzenschutzmittel noch Kunstdünger. Wir betreiben reinen Bioanbau. Hier findet zudem noch eine natürliche Auslese statt. Denn, im Herbst sortieren jede Hausfrau und jeder Bohnenbauer die größten und gesündesten Bohnen als Saatgut aus.“

Jeder, der einen Abstecher in das zwischen Gebirgskämmen verstreute Dörfchen macht, kann sich hier mit echten Smiljaner Bohnen versorgen. Zudem habe die Einheimischen ganze Tiraden von Rezepten parat. Neben leckeren Suppen werden die Bohnen hier auch in Form von frittierten Klopsen zubereitet. Zudem dienen sie als Füllung von Krautwickeln, werden mit Würsten oder Huhn gebacken oder paniert. Sehr zu unserer Überraschung werden aus Bohnen auch Süßspeisen hergestellt. Der Hit in den Smiljaner Schenken ist gebackener Kürbis gefüllt mit Bohnen – eine Spezialität, an die sie sich lange erinnern werden.

Die Bohnen haben zudem Eingang in die heimische Folklore sowie in das touristische Logo der Region gefunden. Und eigens ihnen ist ein Festival gewidmet. Alljährlich im Herbst kommen Gäste aus aller Herren Länder nach Smiljan, um an der Bohnen-Fiesta teilzuhaben, die sich zu einem unikalen Spektakel ausweitet, mit Trachten, verschiedenen Wettbewerben und Verkostungen von ausgefallenen Bohnengerichten.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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