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EU-Programm "Leader" fördert den Aufbau der ländlichen Regionen

Das bulgarische Landwirtschaftsministerium hat die Projektvorschläge der Gemeindeverwaltungen und Nichtregierungsorganisationen im Rahmen des EU-geförderten Programms "Leader" gebilligt. Obwohl dieses Programm den Aufbau der ländlichen Regionen finanziert, wird es von den Kommunen in Bulgarien immer noch unterschätzt. Dabei könnten mit Mitteln aus diesem Programm solche große Probleme der ländlichen Regionen überwunden werden, wie Mangel an Dienstleistungen, wirtschaftliche Attraktivität dieser Gebiete und natürlich die Arbeitslosigkeit.

Kernstück des EU-Programms "Leader" ist die Förderung der öffentlich-privaten Partnerschaft. Jedem konkreten Projekt muss eine konkrete Aufgabe zu Grunde liegen. Außerdem müssen die einzelnen Projekte einem allgemeinen Konzept über die Zukunft der Gemeinde oder Kommune entsprechen. Gefördert werden in erster Linie Investitionen in die Wirtschaft, das Angebot neuer Dienstleistungen und insbesondere gemeinsame Initiativen der Kommunalverwaltungen und NGOs vor Ort. Die erste Etappe in der Bewerbung um europäische Fördermittel besteht in der Schulung der örtlichen Verwaltung. Dafür stehen immerhin 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Vorstellung der Projekte appellierte Landwirtschaftsminister Miroslaw Najdenow an die Kommunen, dieses Geld transparent und gezielt einzusetzen.

"Das liegt uns besonders am Herzen, denn Bulgarien hat bereits die schlechte Erfahrung gemacht, als Fördermittel aus den EU-Töpfen missbraucht worden sind", erinnert der Minister. "In zahlreichen Gemeinden musste als Folge dessen Gelder gestrichen werden. Deshalb muss die Chance, die uns das Programm Leader gibt, korrekt genutzt werden, um die Entwicklung der ländlichen Regionen zu unterstützen", sagt Najdenow.

Über eine Initiative, die aus dem EU-Programm finanziert werden soll, berichtet Bojan Randelow aus Brezowo, einer Kleinstadt nahe Plowdiw in Südbulgarien:
"Unser Projekt ist ein sehr erfolgreicher Abschluss der Bemühungen der Kommunalverwaltung und der Nichtregierungsorganisationen in der Region", sagt Bojan Randelow einleitend. "Wir haben uns zusammengetan, um das Leben der Menschen in den kleinen Ortschaften bei Plowdiw besser zu machen, damit sie nicht mehr aus den Dörfern ausziehen und Arbeit in den Großstädten suchen. Das Besondere an diesem Programm ist, dass die Projektvorschläge von den Kommunen initiiert werden, und nicht wie bisher vom zuständigen Ministerium", erläutert Randelow.

Nadeschda Petrowa leitet eine Nichtregierungsorganisation aus der Donaustadt Lom. In der Gemeinde gibt es zehn Dörfer, die Arbeitslosigkeit in der ganzen Region ist sehr hoch. Deshalb freut sich Nadeschda Petrowa über das gebilligte Projekt, das das Leben der Menschen dort verbessern wird.
"Das erste Projekt, das wir finanziert bekommen haben, war die Einrichtung eines Zentrums für die soziale Integration von Menschen mit Behinderungen", sagt Nadeschda Petrowa einleitend. "Mit dem neuen Projekt wollen wir die Landwirte unterstützen, sie schulen und ihnen mit Technik helfen, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Wir haben schon die Erfahrung aus anderen Projekten, einschließlich aus internationaler Zusammenarbeit mit Kommunen aus Serbien und Rumänien", sagt Nadeschda Petrowa.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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