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Weliko Tarnowo – Kulturhauptstadt des Balkans lockt mit neuen Attraktionen

Für die nächsten Jahre hat die Gemeinde Weliko Tarnowo ein Langzeitprogramm für den Ausbau der Tourismusbranche in der alten Reichshauptstadt erarbeitet
Foto: Weneta Nikolowa
Bei einem Besuch in Weliko Tarnowo schwärmte der Präsident des Internationalen Hotel- und Gaststättenverbandes Ghassan Aidi: “Der Wortlaut ihrer Hymne ‚Teure Heimat, du bist ein irdisches Paradies!` ist die treffendste Beschreibung für ihr Land!“ Zudem bezeichnete der König des Fremdenverkehrs, wie Herr Aidi auch genannt wird, Weliko Tarnowo als eine der zehn touristischen Top-Destinationen in Osteuropa. Diese Tatsache hat unter anderem dazu beigetragen, dass Weliko Tarnowo zur „Kulturhauptstadt des Balkans“ gekürt wurde. Zuerkannt wurde ihr der Titel von Branchenexperten aus 160 Staaten während des 47. Verbandskongresses am 20. Januar dieses Jahres in Belgrad.

Der Titel „Kulturhauptstadt des Balkans“ ist eine Anerkennung für die Gastfreundschaft der Stadt, auf die man sehr stolz sei und gleichzeitig eine Verpflichtung, so der Chef der kommunalen Tourismusagentur „Zarewgrad-Tarnow“, Danail Panow. Zudem, so Panow weiter, gäbe es Pläne, um Weliko Tarnowo noch anziehender für Touristen zu machen.

„Für die nächsten Jahre hat die Gemeinde ein Langzeitprogramm für den Ausbau der Tourismusbranche in der alten Reichshauptstadt erarbeitet“, erklärt Danail Panow. „Die Infrastruktur rund um die historischen Sehenswürdigkeiten soll modernisiert werden und andererseits wollen wir den Service für die Touristen verbessern. Geplant sind neue Attraktionen, die mehr Touristen anziehen sollen.“



Dabei verweist Danail Panow auf ein Ideenprojekt für ein Besucherzentrum unter dem Namen `Mittelalterliches Bulgarien`, das auf die Bildungsbelange für Schüler ausgerichtet ist. Hier sollen, wie im Museum von Madame Tussauds, verschiedene Figuren ausgestellt werden, die jedoch nicht aus Wachs sondern aus einem anderem Material sein werden. Bei den Figuren handelt es sich um historische Persönlichkeiten aus der Zeit des Zweiten Bulgarenreiches, der Blütezeit der Reichshauptstadt Weliko Tarnowo. In einem speziellen „Thronsaal“ ist die Nachstellung verschiedener historischer Momente geplant. Zudem, so Danail Panow, soll ein Chronist den Gästen am Ausgang des Saales Urkunden in mittelalterlicher Schrift aushändigen. Bisher war die audiovisuelle Klang- und Lichtshow das Highlight der alten Reichshauptstadt. Diese zieht seit 27 Jahren Touristen in ihren Bann. Im neuen Besucherzentrum können sich die Gäste mit der Vorgeschichte dieses Spektakels vertraut machen.

Einer der Gründe für die Ernennung von Weliko Tarnowo zur „Kulturhauptstadt des Balkans“ ist die hier seit sieben Jahren veranstaltete internationale Kulturtourismus-Messe. Dieses nun schon traditionelle Forum trägt entscheidend zur Popularisierung historischer und kultureller Sehenswürdigkeiten in Bulgarien bei. Diese standen in der Vergangenheit meist im Schatten der bekannten bulgarischen Seebäder und Wintersportzentren.



Schon jetzt bereitet sich Weliko Tarnowo eifrig auf die diesjährige Kulturtourismus-Messe im April vor. Dann will die Stadt offiziell ihre Ernennung zur „Kulturhauptstadt des Balkans“ feiern. Und dafür will sich die Stadt herausputzen.

„Wir wollen, dass das Antlitz der Stadt dem Titel gerecht wird. Gegenwärtig haben wir neue Informationsprospekte in Auftrag gegeben. In spätestens einem Monat soll das neue Logo stehen“, umschreibt Danail Panow die Pläne der Gemeinde. „Alle Hotels erhalten eine Kopie der Urkunde, die Weliko Tarnowo zur Kulturhauptstadt des Balkans ernennt. Diese soll überall an einem zentralen Platz aufgehängt werden, damit sie alle Touristen sehen können.“

Auch die bisherigen Attraktionen sollen erhalten und erneuert werden. In der nahen Umgebung der Stadt kann man Mountainbiken, Reiten oder Ökowanderwege erkunden. Ein bleibendes Erlebnis ist ferner ein Rundflug über die Stadt. Aus der Vogelperspektive betrachtet, hinterlässt die Kulturhauptstadt des Balkans einen unvergesslichen Eindruck und lässt den Wunsch aufkommen, erneut hierher zurückzukehren.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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