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Europäisches Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Die EU-Kommission hat das Jahr 2010 zum Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung ausgerufen. Dabei will man die EU-Bürger für soziale Gruppen sensibilisieren, die in gewisser Weise am Rande der Gesellschaft stehen oder Probleme haben, sich am Arbeitsmarkt zu realisieren. In Bulgarien betrifft das in erster Linie Behinderte, Langzeitarbeitslose und Roma.

Der bulgarischen Kampagne zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung haben sich bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aber auch betroffene Personen angeschlossen. Dazu gehören der junge bulgarische Pop-Sänger Wladimir Ampow mit dem Künstlernamen „Graf“ sowie der Vokalist der Gruppe D2 Dejan Kamenow. „Ich will dazu beitragen, dass Hilfsbedürftige erfahren, wie der Staat ihnen helfen kann. Jeder hat das Recht auf Bildung und auf Arbeit, um seine Familie zu ernähren“, begründet Dejan seine Teilnahme an der Kampagne.

Auch der kleine Dschem aus einem Dorf in der Region Plowdiw hat sich der Kampagne angeschlossen. Kapka Panajotowa, Präsidentin der Stiftung „Zentrum für ein unabhängiges Leben“, kämpft seit Jahren für die Rechte von Behinderten, zu denen sie selbst gehört. Ihr Engagement hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Öffentlichkeit zunehmend mit den Problemen dieser Menschen konfrontiert wird. Kapka Panajotowa ist Botschafterin der Kampagne.

„Bislang war ich eine Freiwillige, eine Botschafterin für soziale Integration als geeignetes Instrument gegen Armut. In den letzten 20 Jahren habe ich mich bewusst, zielgerichtet und mit vollem Einsatz für die soziale Integration von verletzlichen sozialen Gruppen eingesetzt. Für soziale Integration gibt es keine Alternative. Ich will den Menschen klar machen, was es bedeutet, ausgegrenzt zu sein und am Rande der Gesellschaft zu leben. Meine Hauptbotschaft lautet – soziale Integration hat nichts mit Wohltätigkeit und guten Absichten zu tun. Soziale Integration ist Angelegenheit des Staates.“

Was unternimmt Bulgarien gegen die Armut und für die Integration von sozial benachteiligten Gruppen am Arbeitmarkt?

Die Nationale Beschäftigungsstrategie 2010 akzentuiert auf soziale Integration und die aktive Einbeziehung von sozialen Randgruppen am Arbeitsmarkt. Weitergeführt wird zudem das Langzeitprogramm „Von der Sozialhilfe zum Job“. Gleiches gilt für das Programm für Behinderten-Assistenten. Dabei werden Arbeitslose eingestellt, die Behinderte zu Hause betreuen. Zudem fördert der Staat finanziell die Einstellung von Behinderten. Im Kampf gegen Armut gibt es ferner Aus- und Weiterbildungsprogramme für Langzeitarbeitslose, die vor allem Roma fit für den Arbeitsmarkt machen soll. Alle diese Maßnahmen können über das EU-Programm zur Entwicklung der menschlichen Ressourcen finanziert werden.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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