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Arbeitslosigkeit sinkt in Bulgarien

„Die Arbeitslosenrate betrug im Mai 9,53 Prozent und fällt somit den dritten Monat in Folge. Im Juni hält die Tendenz weiter an“, versichert die Rossitza Stelijanowa, Exekutivdirektorin des Nationalen Arbeitsamtes.
Foto: BGNES
Mit dem Sommer kommt auch eine gewisse Belebung in den Arbeitsmarkt. Für viele ist es die Zeit für die Saisonarbeit in und außerhalb Bulgariens. Ob jedoch die Verringerung der Arbeitslosigkeit nur darauf zurückgeführt werden kann, wird sich erst im Herbst zeigen.

„Die Arbeitslosenrate betrug im Mai 9,53 Prozent und fällt somit den dritten Monat in Folge. Im Juni hält die Tendenz weiter an“, versichert die Rossitza Stelijanowa, Exekutivdirektorin des Nationalen Arbeitsamtes. „Vor allem die Saisonarbeit in der Fremdenverkehrsbranche, der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie hat dazu geführt. Die Senkung der Arbeitslosigkeit ist aber auch einer Reihe von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu verdanken, an denen sich monatlich um die 37.000 Menschen beteiligen. Am niedrigsten ist die Arbeitslosenrate in der Hauptstadt Sofia und den Schwarzmeerstädten Warna und Burgas. In Städten wie Smoljan in Südbulgarien, Montana im Nordwesten und Tagowischte im Nordosten ist sie weiterhin recht hoch.“

In den regionalen Arbeitsämtern waren im Mai 13.000 Stellen ausgeschrieben. Landesweit sind mehr als 350.000 Menschen von der Arbeitslosigkeit betroffen. Wie die Exekutivdirektorin des Nationalen Arbeitsamtes andeutete, laufen etliche Programme, die Teil des Nationalen Beschäftigungsplans sind. Es geht vor allem darum, die Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Eines der erfolgreichen Programme heißt „Ich kann“, das vom operationellen Programm der Europäischen Union zur Entwicklung der menschlichen Ressourcen gestützt wird. Dabei wird die Ausbildung von neu angestellten Personen vollständig mit Mitteln des Programms bezahlt; der Arbeitgeber braucht dafür nicht in die Taschen zu greifen – er muss lediglich den betreffenden Arbeitnehmen einstellen. 4.700 Menschen konnten so einen neuen Job finden und wurden zusätzlich qualifiziert – beruflich, sprachlich und in Sachen Computerumgang. Das Programm „Anpassung“ ist ähnlich erfolgreich. Es ist für jene gedacht, die im Zuge der Krise zu Teilzeitarbeit übergehen mussten. In der verbleibenden Zeit eines vollen Arbeitstages können sie ihre Qualifikation erhöhen. Damit werden sie gefragtere Arbeitskräfte. Es gibt auch ein Programm für Arbeitslose im Vorrentenalter. Es heißt „Erneut auf Arbeit“ und 145 Personen wurden als Kindermädchen in berufstätigen Familien vermittelt. Ein weiteres Programm ist spezielle auf die Berufsschulzentren ausgerichtet, erklärt Rossitza Stelijanowa:

„Arbeitslose haben hierbei die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Nach einem erfolgreichen Abschluss wird ihnen eine dreimonatige Einstiegsarbeit besorgt, wobei das Nationale Arbeitsamt dem Arbeitnehmer ein Mindestgehalt zahlt.“

Den jungen Arbeitslosen gilt natürlich ein besonderes Augenmerk. Derzeit beträgt ihre Zahl in Bulgarien 62.000; fast zwei Drittel von ihnen besitzen jedoch keine Berufs- oder Fachausbildung. Mit einem neuen Programm ab September sollen 15.000 Arbeitslose im Alter bis 29 Jahre Praktikantenstellen erhalten. Bei diesen auf sechs Monate befristete Praktika handelt es sich um eine arbeitsbezogene Ausbildung in der Produktion. Während dieser Zeit zahlt das Arbeitsamt monatlich umgerechnet 150 Euro an den Praktikanten aus. Der Arbeitgeber muss seinerseits für die Ausbilder sorgen. Ab September soll auch den arbeitslosen Zigeunern geholfen werden. Das entsprechende Programm heißt „Nimm dein Leben in die eigenen Hände“. Dazu äußerte die Exekutivdirektorin des Nationalen Arbeitsamtes Rossitza Stelijanowa folgendes:

„In dieses Programm sollen 5.000 Vertreter der Roma-Minderheit in Bulgarien einbezogen werden. 3.500 sollen erst einmal eine Berufsausbildung erhalten und 1.500 spezielle Fachkenntnisse. 80 Prozent der erfolgreichen Absolventen wird eine Einstellung zugesichert, die ebenfalls für neun Monate von uns gestützt werden wird.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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