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Sommer 2010 - Der wärmste Sommer in Bulgarien?

Das Jahr 2010 soll weltweit eines der wärmsten in den letzten 130 Jahren sein
Foto: BGNES
Das Jahr 2010 könnte weltweit das Jahr mit der höchsten Jahresdurchschnittstemperatur seit 130 Jahren werden, meinen die Meteorologen. Bulgarien macht da keine Ausnahme. Die Hitze begann früh und dauert ungewöhnlich lange. Die Wassertemperatur im Schwarzen Meer erreichte den Wert von 30 Grad und soll dieser Tage auf bis zu 36 Grad steigen – etwas völlig unübliches für unsere Breitengrade. Der Herbst soll durchschnittlich sein. Der Monat Dezember soll dagegen wieder wärmer und trockener als üblich sein. Die Tendenz der allmählichen Erwärmung des Klimas bei uns bestätigt sich, betont Wesselin Alexandrow vom Nationalen Institut für Hydrologie und Meteorologie.

„In den letzten 12 Jahren haben wir die Tendenz der ständigen Erhöhung der Lufttemperatur“, sagt er weiter. „Das Jahr 2010 soll eines der wärmsten in den letzten 130 Jahren global, regional und national werden.“
Auch in Bulgarien sind die typischen für die globale Erwärmung Merkmale zu beobachten – allmähliche Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperatur zusammen mit extremen Erscheinungen, wie große Dürren, Wolkenbrüche und Überschwemmungen. „Diese Tendenz begann noch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, behauptet der stellvertretende Direktor des Nationalen Instituts für Hydrologie und Meteorologie Valeri Spiridonow.

„Die Winter werden milder“, sagt er, „was nicht bedeutet, dass es von Zeit zu Zeit keine schneereichen Winter gibt. Aber selbst diese Winter haben Temperaturen knapp über der Norm für die vorangegangenen 30 Jahre. 2009 lag die durchschnittliche Temperatur um 1,2 Grad über der Norm. Gleichzeitig gibt es viel öfter extreme meteorologische Erscheinungen. D.h., wir haben immer öfter sowohl extreme Temperaturen, als auch ungewöhnlich starke Regenfälle und Überschwemmungen. Immer öfter kommt im Laufe eines Tages der normale Niederschlag für einen Monat vom Himmel herunter. Im Juli z.B. gab es den Rekordwert bei den Niederschlägen, die drei Mal mehr als die Norm waren. Der Abstand zwischen den Höchst- und Tiefsttemperaturen verringert sich, was klar von einer Erwärmung zeugt. Und die Schneedecke hat auch die Tendenz zu schrumpfen.“

Laut den Klimasimulationen des Globalen meteorologischen Netzes der UNO wird sich die Jahresdurchschnittstemperatur bis 2050 um zwei Grad erhöhen und bis 2100 – um 3 bis 3,5 Grad. Der Sommer wird voraussichtlich um einen Monat länger sein. Das wird von einer bedeutenden Trockenheit begleitet werden. Die Niederschläge sollen um etwa 30 Prozent zurück gehen und damit die Wasserressourcen, was sich am stärksten in Süd-Ost-Bulgarien bemerkbar machen wird.

Am stärksten wird die Landwirtschaft vom klimatischen Wandel betroffen sein und er wird vor allem die Frühjahrskulturen treffen. Die Wissenschaftler empfehlen die Wiederherstellung der Bewässerung, die nach der Reprivatisierung der Landwirtschaft reduziert wurde und mit Vorliebe die Tropfbewässerung. Die Erwärmung würde bei uns zwei Ernten im Jahr ermöglichen, aber nicht das Anpflanzen von Bananen und Orangen, sagt Wesselin Alexandrow. Die Landwirte müssen sich Kulturen zuwenden, die weniger empfindlich sind gegenüber Dürre und Schädlingen.

„Der Klimawandel muss für allerlei Spekulationen herhalten und es wäre nicht verwunderlich, wenn die Interessierten sagen würden, dass der einzige Ausweg genetisch veränderte Kulturen sind“, sagt Dozent Valeri Spiridonow. “Das darf man aber meiner Meinung nach nicht zulassen.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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