Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Geschäftswelt: Kompetenz der Beamten ist Problem Nummer 1 beim Abruf der EU-Mittel in Bulgarien

Laut einer Studie der soziologischen Agentur „Sova Harris“, die zu Beginn des Monats durchgeführt wurde, sei nach Meinung der Unternehmer in Bulgarien das größte Problem beim Abruf der EU-Mittel die Kompetenz der Verwaltung in diesem Bereich. Das meinten 32 Prozent der insgesamt 50 befragten Unternehmen aus Industrie, Bau, Landwirtschaft und NGOs, die EU-Mittel beantragt haben.

Bulgarien belegt den letzten Platz innerhalb der EU, was den Abruf von EU-Fördermittel für den Zeitraum 2007-2013 betrifft. Gegenwärtig hat das Land nur 11 Prozent aus den 7 Milliarden Euro abgerufen, die uns zu Verfügung stehen. Das wird zum größten Teil aber auch den Betrag für die nächste Periode 2014-2020 bestimmen. Die meisten Unternehmen haben angegeben, dass sie sich bei den Kontakt mit der Verwaltung am meisten gestört fühlen. 16 Prozent von ihnen denken, dass die Bürokratie die größte Hürde für die effektive Nutzung der Mittel ist. Weitere 10 Prozent haben Probleme bei der Beantragung der EU-Mittel, zeigt die Studie. Die Meisten Unternehmen - 82 Prozent – haben Geld nach dem EU-Programm Wettbewerbsfähigkeit beantragt. An zweiter Stelle kommen die Projekte nach dem Vorbeitrittsprogramm PHARE und für die Entwicklung der Ländlichen Regionen. 68 Prozent erklärten, dass sie wieder Mittel beantragen werden. 32 Prozent sind der Meinung, dass dies nicht der Fall sein wird.

„Der Grund für die unzureichende Nutzung der EU-Fonds in Bulgarien liegt vor allem bei der zentralisierten Verwaltung“, sagte der Soziologe Dimo Kotzew. „Die Bürokraten haben kein Interesse daran, den Unternehmern beim Abruf der EU-Mittel zu helfen. Es müssen klare Regeln dafür geschaffen werden, denn in den meisten Projekten sind auch die Gemeinden unter den Nutznießern der Mittel. Außerdem muss die Verwaltung unparteiisch sein. Es soll auch klare Rechnung für die Ausgaben geführt werden“.

Obwohl die Zahl der genutzten Mittel steigt, riskieren wir weitere Millionen zu verlieren, meint Petko Atanasow, Vorsitzender der außerparlamentarischen Partei WMRO-NIE. „Wir müssen die Gesetze über die öffentlichen Ausschreibungen ändern, weil sie momentan zu Interessenskonflikten führen“, sagte er. „Um die Mittel für den Bau von Straßen und Infrastruktur zu nutzen, soll dies zunächst geändert werden, damit auch der Staat nicht am Ende für die Verzögerung aufkommen muss, wenn das Projekt gestoppt wurde. Dafür brauchen wir auch eine langfristige Strategie“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Foto: Nationales Archäologisches Reservat Deultum - Debelt

Flasche mit Abbildung der Chimära in römischer Nekropolebei Debelt entdeckt

Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in Südostbulgarien) eine sehr seltene und wertvolle Glasflasche entdeckt. Das Besondere daran ist, dass..

veröffentlicht am 09.11.24 um 10:25

Die Stiftung Theodora von Auersperg beginnt ihre Arbeit in Bulgarien

Der Schutz von Tieren und benachteiligten Kindern sowie die Förderung verschiedener kultureller Initiativen sind von grundlegender Bedeutung für die Verbesserung des Lebensumfelds in unserem Land. Die talentierte Pianistin Nadeschda Zanowa..

veröffentlicht am 04.11.24 um 08:40

Marijan Iwanow gegenüber Radio Bulgarien: Bulgarien hat sich in den letzten 20 Jahren sehr positiv verändert

Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Zufällen, die es manchmal in ein Märchen verwandeln. Eine Begegnung während einer bulgarischen Disco-Nacht in den USA veränderte das Leben unseres Landsmannes Marijan Iwanow und heute ist er glücklich mit seiner..

veröffentlicht am 30.10.24 um 08:40