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Von Gagarin bis zum Raumfahrtourismus

Foto: ciudad-futura.net
Heute vor genau 50 Jahren fand der für die Menschheit historische Raumflug des russischen Kosmonauten Juri Gagarin statt. Und so wurde der 12. April von der UNO als Internationaler Tag des Weltraumfluges ausgerufen.

1961 umrundete der damals 27jährige Gagarin die Erde. Dieses historische Ereignis habe den Weg für die Erforschung des Weltraumes zum Wohl der gesamten Menschheit eröffnet, heißt es in der Resolution, die die UNO am vergangenen Donnerstag in der 65. Sitzung angenommen hat. Dieser Tag solle nun den Beginn der Weltraumära für die Menschheit symbolisieren und den wichtigen Beitrag zu Raumfahrtwissenschaft und Technik bekräftigen, der eine feste Entwicklung und Erhöhung des Wohlstandes der Völker zum Ziel hatte, hieß es.

Heute denkt die Menschheit bereits über Weltraumtourismus nach. Das ist keine Utopie – bereits morgen könnte das Wirklichkeit werden. Dieser Meinung ist Franklin Story Musgrave, ehemaliger US-amerikanischer Astronaut und der Einzige, der mit allen fünf US-Raumfähren ins All flog. Dieser Tage beteiligte er sich in Sofia an einem Forum zum Thema „Fremdenverkehr und Raumfahrt“.

In den kommenden Jahren werden die Preise für Weltraumumrundungen der Erde bedeutend fallen, waren sich die Teilnehmer am Forum einig. Somit wird sich real die Möglichkeit für mehr Menschen eröffnen, die Erde von Weltraum aus zu betrachten. Den Sternen ein Stück näher zu sein, ist für viele Menschen verlockend. Der US-amerikanischer Unternehmer und Multimillionär Dennis Tito ging 2001 als der erste Weltraumtourist in der Raumfahrtgeschichte ein. Sieben Tage und 22 Stunden an Bord des russischen Raumschiffes „Sojus“ kosteten ihn 20 Millionen Dollar. Seitdem haben noch einige gutbetuchte Erdenbewohner ihrem Abenteuergeist freien Lauf gelassen.

Damit der Raumfahrttourismus aber zu einer Industrie wird, müssen die Flüge sicherer und kostengünstiger werden, ist Musgrave überzeugt. Derzeit ist es aber sehr schwer, die Kosten für den Start einer Raumfähre in den Kosmos zu senken. Musgrave lässt aber von dieser Idee nicht ab:
„Geeignet für kosmische Reisen dieser Art sind Weltraumflugapparate, die für wenige Passagiere (nicht mehr als sechs) konstruiert sind. Noch sind Flüge, bei denen lediglich nur die Erde umrundet wird bei weitem billiger. Derzeit kostet solch ein Flug rund 200.000 Dollar. Ich denke aber, dass der Preis auf 10.000 fallen wird. Die Flüge müssen gleichzeitig sicher sein und das kostet Geld“, meint der ehemalige Astronaut.

Ein Raumfahrtausflug wird nicht mehr als fünf bis zehn Minuten dauern. Mit die größte Attraktion wird die Schwerelosigkeit sein, in die man zwangsläufig verfällt. Persönlich den Blauen Planeten aus dem Weltraum zu photographieren ist auch nicht schlecht. Musgrave selbst ist ein begeisterter Photograph. Er versichert, dass die Erde ein wahres Kunstwerk ist. Die ineinander überlaufenden Blau-Töne seien überwältigend schön. Jeder, der diese Schönheit erblickt, wird sich der destruktiven Denkweise widersetzen, die die Menschen zum Raubbau am eigenen Planeten treibt.

Vom Ausflug in den Kosmos zur Bevölkerung anderer Welten ist es wiederum nur ein Schritt, meint der ehemalige US-amerikanische Astronaut Franklin Story Musgrave.
„Der Mars ist dafür sehr geeignet. Es fehlt jedoch an einer geeigneten Atmosphäre; doch wenn wir den Planeten zuerst mit Mikroorganismen bevölkern, werden diese die für uns notwendige Luft schaffen. Wir haben auf der Erde solche Mikroorganismen, die sehr ungünstigen Bedingungen trotzen – wir dürfen nicht vergessen, dass in Urzeiten auch auf der Erde ein ungünstiges Klima herrschte. Gleichzeitig damit dürfen wir aber auch nicht unseren eigenen Planeten vernachlässigen.“

Musgrave ist ferner überzeugt, dass wir nicht allein Im Weltraum sind. Viele Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass es noch unsagbar viele Planeten gibt, auf denen Leben möglich ist. Um jedoch einen Kontakt zu Außerirdischen knüpfen zu können, müssen wir zuerst die eigenen Konflikte auf der Erde beilegen, betont Musgrave.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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