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Bulgarien aktualisiert seine Verteidigungsstrategie

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Am 13. April aktualisierte die Regierung Bulgariens die Nationale Verteidigungsstrategie. Das Dokument fußt auf der bisherigen Militärdoktrin und der Militärstrategie des Landes und steht im Einklang mit dem im vergangenen Oktober verabschiedeten Weißbuch der Verteidigung Bulgariens. Auch dem neuen Strategiekonzept der Nordatlantischen Allianz wird Rechnung getragen, das auf dem Gipfel des Paktes im November vergangenen Jahres in Lissabon festgelegt wurde.

Welche Veränderungen wurden in der Verteidigungsstrategie Bulgariens vorgenommen?
Die nationale Verteidigung Bulgariens wird auch künftig im Rahmen der kollektiven Verteidigung der NATO und der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union verwirklicht werden. Bei einem eventuellen Angriff unseres Landes von Drittstaaten werden sich sofort die NATO-Streitkräfte einschalten und die Verteidigung wird unter das Kommando eines von der NATO bestimmten Befehlshabers vorgenommen werden.


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Aus der neuen Verteidigungsstrategie Bulgariens geht hervor, dass die Gefahr vor Anschlägen auf strategische Objekte auf unserem Territorium mittels ballistischen Raketen aus entfernten Regionen gestiegen ist. Ein potentieller Feind wird zwar nicht erwähnt, doch einzig der Iran besitzt solche Raketen, die Bulgarien erreichen könnten. In diesem Zusammenhang ist im Dokument festgehalten, dass das bulgarische Landesterritorium in das Raketenabwehrsystem der NATO einbezogen werden muss, über das auf dem Lissabonner NATO-Gipfel bereits eine politische Entscheidung getroffen wurde.

Die aktualisierte Militärstrategie Bulgariens sieht weiterhin drei Aufgabenbereiche vor: Verteidigung, Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit in der Welt und Beitrag zur nationalen Sicherheit in Friedenszeiten.

Was die Teilnahme an Auslandsmissionen anbelangt, ist die Zahlenstärke auf insgesamt maximal 1.000 Mann begrenzt. Derzeit haben wir 750 Militärs auf Auslandseinsätzen, was bedeutet, dass unsere Teilnahme um 250 Mann aufgestockt werden kann. Diese Erhöhung um ein Drittel ist zwar groß, Bulgarien liegt jedoch noch unter den NATO-Standards, die vorsehen, dass für Auslandsmissionen zehn Prozent des Militärkontingents eines jeden Mitgliedslandes bereitgestellt werden sollen. Derzeit sind nur vier Prozent der Bodentruppen Bulgariens im Ausland und die Erhöhung wird diesen Prozentsatz nur unbedeutend nach oben bewegen. Wir müssen in diesem Punkt die realen Möglichkeiten Bulgariens nicht vergessen, die als bescheiden eingeschätzt werden können.


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An Auslandsmissionen haben sich nicht einzig Bodentruppen unseres Landes beteiligt, sondern auch Marineeinheiten. Nunmehr sollen laut Verteidigungsstrategie auch die Luftstreitkräfte mit dabei sein.

Nun zur Frage der Finanzierung: Die Strategie sieht vor, dass der Militärhaushalt Bulgariens nicht unter anderthalb Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen soll. In den ersten Jahren unserer NATO-Mitgliedschaft konnten zwischen 2,2 und 2,8 Prozent für das Militär abgezweigt werden, was uns in eine der vordersten Reihen der Allianz einordnete. Die Wirtschaftskrise schlug jedoch zu und unser Militärhaushalt fiel zuweilen sogar unter 1,4 Prozent, was unsere Position jedoch nicht erschütterte, denn es stellte sich heraus, dass Bulgarien unter den Ländern Mittel- und Osteuropas am wenigsten seine Militärausgaben eingeschränkt hat. Dennoch reicht das Geld nicht aus, um großzügig unsere Militärtechnik umzurüsten, denn unser Bruttoinlandsprodukt selbst ist ebenfalls sehr bescheiden.


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Die von der Regierung verabschiedete aktualisierte Verteidigungsstrategie hat die Besonderheit, offen für Veränderungen zu sein. Eine eingehende Analyse ihrer Effektivität werde erst 2015 erfolgen, eine Aktualisierung erst 2020.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Stoimen Pawlow


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