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Jugendwelle Sofia: Bulgarisches Jugendrotkreuz mit Weltpreis für 2011

Foto: BTA
Für das Bulgarische Jugendrotkreuz, die Zweigstelle der ältesten und bekanntesten Hilfsorganisation des Landes, war das letzte Jahr besonders erfolgreich.

Die größte Anerkennung ist zweifelsohne der Weltjugendpreis der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes für 2011 gewesen. Der Preis wurde im Jahr 2005 gegründet und hat Nominierungen in vier Kategorien. Das Bulgarische Jugendrotkreuz gewann den Preis in der Kategorie "Prinzipien und Werte". Die Mittel, mit denen er dotiert ist, werden für ein Projekt gegen die verschiedenen Formen von Diskriminierung verwendet. Es trägt den Titel "Zusammen für ein besseres Leben" und wird in der nordbulgarischen Stadt Targowischte realisiert.

"Freiwillige mit verschiedener Volkszugehörigkeit – Roma, Bulgaren, Türken und junge Menschen mit körperlichen Behinderungen werden eine Reihe von Schulungen für Toleranz und gegen Diskriminierung durchlaufen", erklärt Atanas Tzwetanski, Direktor des Bulgarischen Jugend-Roten Kreuzes. "Dann werden gemischte Teams aus diesen Freiwilligen gebildet, die an Werkstätten und interaktiven Aktivitäten in der Stadt Targowischte und in der Umgebung teilnehmen werden. Sie werden nicht nur bei den jungen Menschen für mehr Toleranz, sondern bei allen Mitgliedern unserer Gesellschaft werben. Man kann unabhängig von seiner Volkszugehörigkeit und dem körperlichen Zustand sehr viel tun und für die Gesellschaft leisten, denn jeder für uns hat eine andere Begabung.

In den letzten Jahren zeichnet sich eine Tendenz unter unseren Mitgliedern ab. Man beobachtet eine Intensivierung der Diskriminierungserscheinungen und eine Reduzierung der Toleranz gegenüber anderen. Die Toleranzbeispiele, die die Bulgaren heute bekommen, sind mindestens 70 Jahre alt. Deswegen haben wir uns zum Ziel gesetzt, neue Rollenmodelle für die Kinder und für die Jugend zu schaffen, damit sie in ihrem Alttag motiviert sind, ihnen nachzueifern".

Junge Menschen mit Mission – das sind die Freiwilligen des Bulgarischen Jugendrotkreuz. Sie werden auch oft von anderen Jugendorganisationen als Beispiel genommen, meint Atanas Tzwetanski. "Bei den internationalen Aktivitäten wird unsere Erfahrung beim Aufbau von ähnlichen Strukturen genutzt", sagt er. "Wir haben bereits für die Strukturierung der Jugendorganisation des Weißrussischen Roten Kreuzes sowie des Tadschikischen Roten Halbmonds, des Serbischen und des Armenischen Roten Kreuzes geholfen. Vor kurzem wurden wir auch von dem Holländischen Roten Kreuz eingeladen, um seine Jugendstruktur aufzubauen. Wir arbeiten auch aktiv mit dem Dänischen und dem Österreichischen Roten Kreuz zusammen. Wegen unserer aktiven Rolle auf internationaler Ebene und dem Preis, den wir bekommen haben, werden wir in diesem Jahr Gastgeber des europäischen Treffens der Jugendrotkreuz-Gesellschaften sein".

Als ein Erfolg für das Jahr 2011 bezeichnete Atanas Tzwetanski die Kampagne anlässlich des 90. Jahrestages seit der Gründung der Jugendorganisation des Roten Kreuzes, die im Oktober letzten Jahres unter Schülern im ganzen Land durchgeführt wurde. Sie wurden dazu aufgerufen, ein Teil ihres Taschengeldes für den Bau von Küchen für sozialschwache Kinder zu spenden.

Ein weiteres Projekt ist das Eröffnen eines Hauses für junge Menschen, die nach ihrem 18. Lebensjahr die Kinderheime verlassen. Dort werden sie die Möglichkeit bekommen, ein Jahr lang zu leben, bis sie sich an das Leben außerhalb des Heims gewöhnt haben und für sich selbst sorgen können. Dort können sie auch eine zusätzliche Berufsausbildung bekommen. Im letzten Jahr wurden auch 1.300 Freiwillige der Jugendorganisation des Bulgarischen Roten Kreuzes ausgebildet. Sie beteiligten sich dann an der Nationalen Kampagne für die Popularisierung der Pflegefamilien in Bulgarien als eine Alternative zu den staatlichen Kinderheimen.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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