Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Qualifikationsbarometer für die Bildung

Foto: BGNES
Die bulgarische Bildung wird nunmehr für die Reformen, die ihr langfristig bevorstehen, einen sicheren Kompass für die berufliche Orientierung der jungen Menschen haben. Sie sollen auf diese Weise besser an die Dynamik des wirtschaftlichen Lebens im Land angepasst werden. Von den Prognosen über die in nächster Zukunft am stärksten nachgefragten Berufe hängt auch die Wahl der jungen Menschen ab, die ihre weitere Karriereentwicklung und ihre stabile Stellung in der Gesellschaft bestimmen kann.

Die Prognosen für den Bedarf an Arbeitskräften bis 2020 sind ein Projekt des bulgarischen Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik, das aus dem Operationellen Programm „Entwicklung der menschlichen Ressourcen“ finanziert wird. Die jährlichen Studien der Nachfrage nach Arbeitern mit bestimmter Qualifikation durch die Unternehmen werden mittel- und langfristige Prognosen ermöglichen. Das Projekt sieht auch die Schaffung eines Nationalen Qualifikationsbarometers vor, eines Internetportals mit Informationen über die Beschäftigung nach Sektoren und Berufen für jeden – angefangen vom Schüler, über den Arbeitslosen und bis hin zu den Menschen mit Arbeit. So könnte Kamen, z.B. seine Zukunft planen, indem er eine Bildung und einen Beruf wählt, die ihm erlauben würden nach dem Ende der Ausbildung sich erfolgreich zu verwirklichen und schneller eine Arbeit finden. Mit einem Wort – sein Leben besser im Griff zu haben. Emilia könnte, indem sie über Information verfügt, sich neu qualifizieren und eine Arbeit dort finden, wo solche Fachleute gebraucht werden.

„Wenn wir mittel- und langfristig über Informationen verfügen, was die Unternehmen brauchen“,
sagt die stellvertretende Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Dejana Kostadinowa, „können wir viel besser die Programme für berufliche Qualifizierung ausrichten. Das ist eine gute Grundlage, um auch die Reformen im Bereich der Bildung zu planen. Wir werden die Programme in der Schule und der Hochschule anpassen, um Fachleute in den Sektoren auszubilden, die auf dem Arbeitsmarkt am meisten gefragt sind. Das langfristige Ziel diese Projektes ist die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und nachhaltige Beschäftigung zu schaffen und folglich – Wirtschaftswachstum.“

Laut Elka Dimitrowa aus der Direktion „Arbeitsmarktpolitik“ beim Sozialministerium zeige die vorläufige Studie, dass um das Jahr 2020 die bessere Bildung der Hauptfaktor für das schnellere Finden von Arbeit sein wird. Die Unternehmen werden weniger Menschen mit niedriger Bildung und dafür mehr mit besserer Bildung brauchen. Der Anteil der hochqualifizierten Fachleute in der Struktur der Wirtschaft wird wachsen. Die Zahl der Beschäftigten nach Sektoren zeigt Tendenzen zur Änderung in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Die Zahl der Beschäftigten in der Land-, Forst und Fischereiwirtschaft wird sich bis 2020 fast halbieren. Es wird weniger Arbeitskraft in der fördernden und verarbeitenden Industrie und auch im Bauwesen gebraucht, auch wenn es dort ein Entwicklungspotential gibt. Die Zukunft gehört dem Dienstleistungssektor, behauptet Elka Dimitrowa. Handel, Instandsetzung, Verkehr, Gaststättengewerbe usw. sind die Dienstleistungen, in denen es, wie in allen entwickelten Ländern, neue Arbeitsplätze geben wird. Immer mehr Beschäftigte wird es auch im Bereich der Informationstechnologien und den Kommunikationen geben. Eine gute Zukunft erwartet die Finanzfachleute und die Versicherer, sowie die Beschäftigten im Bereich der Bildung und die analytischen Fachleute. Dafür wird die Zahl der Beschäftigten in der Verwaltung zurückgehen. Die Berufe mit Handarbeit, z.B. das Handwerk, werden weniger nachgefragt. Aber die Fachleute, die einen Beruf erlernt haben, in dem keine Handarbeit notwendig ist, können beruhigt über ihre Zukunft sein.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Das Land der Rosen – ein Film über die Hoffnung

Aus den Daten der Volkszählung 2021 geht hervor, dass in Bulgarien 654.547 Menschen leben, die eine anerkannte dauerhafte Beeinträchtigung oder Behinderung haben. Davon sind 22.248 Kinder und 632.299 Personen im Alter von 16 Jahren und älter. Es gibt..

veröffentlicht am 09.07.24 um 13:15

In 10 Jahren sind die Gläubigen um 9 Prozent zurückgegangen

Mit nur 12 Priestern pro 100.000 Einwohner steht Bulgarien an letzter Stelle in der EU. Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2021 gibt es im Land mehr als 8. 000 Kirchen und Klöster, d. h. zehnmal mehr Tempel als Geistliche.  51,4 Prozent oder 3..

veröffentlicht am 09.07.24 um 10:48

Klimawandel verursacht höhere Kosten und stellt für viele Bulgaren ein Risiko vor Armut dar

Die bulgarische Bevölkerung und insbesondere Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status gehören zu den Gruppen in der EU, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Dafür gibt es mehrere Gründe. Bulgarienbelegt, laut der globalen..

veröffentlicht am 08.07.24 um 11:40